Deutsche-Bank-Aktie auf Rekordtief
sts/ku Frankfurt – Hinweise auf eine Entspannung in dem von den USA angezettelten Handelskonflikt haben Anleger wieder risikofreudiger gestimmt. Die zuletzt unter Druck stehenden Aktienmärkte gingen auf Erholungskurs. Während US-Aktien im frühen Geschäft zulegten, gewann der Dax 0,8 % auf 12 349 Punkte, der Euro Stoxx 50 schloss 0,8 % höher auf 3 395 Zählern. Zur Entspannung trug bei, dass die US-Regierung im Streit über angeblich unfaire Investmentpraktiken Chinas auf gezielte Abwehrmaßnahmen gegen die Übernahme von US-Technologie verzichten will. Präsident Donald Trump betonte, dass er vorerst keine harten Maßnahmen gegen chinesische Investitionen in den Vereinigten Staaten ergreifen will. So sollen bei chinesischen Investitionen in amerikanische Technologieunternehmen zunächst nur die bestehenden Gesetze angewendet werden und keine speziell für China geschaffenen neuen Regeln. Von Trumps Aussagen profitierten die stark exportabhängigen deutschen Automobilwerte. Besonders unter Druck gerieten anfangs die europäischen Banken, ohne dass dafür ein direkter Grund ersichtlich war. Die meisten Bankaktien erholten sich im Tagesverlauf nach den Trump-Äußerungen jedoch. Dies galt jedoch nicht für die Aktie der Deutschen Bank, die den Handel mit einem Minus von 1,7 % bei 9,05 Euro beendete, nachdem sie zuvor auf ein Rekordtief von 8,75 Euro gefallen war. Am Markt wachsen Händlern zufolge Zweifel, dass dem seit Anfang April an der Spitze der Bank stehenden Christian Sewing die Wende gelingt. Seit seiner Ernennung zum Konzernchef hat die Aktie rund 20 % an Wert verloren. Stark unter Druck gerieten auch die Cocos genannten Zwangswandelanleihen der Bank. Anfang des Jahres notierten die in Euro denominierten Anleihen mit einem ausstehenden Volumen von 1,75 Mrd. Euro und einer Verzinsung von 6 % noch zu 107 %. Am Mittwoch sank deren Kurs unter 89 %.