Deutsche Bank erwartet Ende der Euro-Rally

Kurs im Sommer wieder unter 1,10 Dollar

Deutsche Bank erwartet Ende der Euro-Rally

sts Frankfurt – Die seit einigen Monaten anhaltende Rally des Euro zum Dollar wird nach Einschätzung der Deutschen Bank im Sommer auslaufen. Die Währungsexperten des Instituts rechnen damit, dass schon bald der Kurs wieder unter die Marke von 1,10 Dollar fallen wird. Angesichts der jüngsten Entwicklung der realen Zinsdifferenzen zwischen den beiden Währungsräumen halten Sie den Euro gegenüber dem Dollar derzeit für überbewertet.Am Donnerstag wurden für einen Euro bis zu 1,1xxr Dollar gezahlt, womit der Kurs in der Nähe seines kürzlich erreichten Siebenmonatshochs von 1,1267 Dollar lag. Damit hat die Gemeinschaftswährung seit Jahresbeginn rund 7 % an Wert gegenüber den Greenback zugelegt.Der Euro sei im Vergleich zu den kurzfristigen Zinsen vollkommen fehlbepreist, argumentiert George Saravelos, Co-Leiter der Währungsanalyse bei dem Institut in London. “Die Korrelation zwischen den kurzfristigen Zinssätzen und dem Euro ist unterbrochen, aber sie war historisch betrachtet ein mächtiger Treiber, und sie zeigt nach unten”, betont er. “Die historische Erfahrung legt nahe, dass der Dollar zunehmend Unterstützung als Hochzinswährung bekommt, während er im globalen Renditevergleich nach oben klettert.” Er argumentiert damit, dass die reale Renditedifferenz am kurzen Ende zwischen Deutschland – als Benchmark der Eurozone – und den USA jüngst gestiegen sei, während der Dollar gegenüber dem Euro abwertete.Noch für den Sommer rechnet Saravelos damit, dass der Kurs wieder unter 1,10 Dollar fällt. Allerdings geht er nicht davon aus, dass die Notierung unter die Marke von 1,05 Dollar absackt, womit sie sich in der mehrjährigen Spanne von 1,05 bis 1,15 Dollar halten würde. Die Deutsche Bank hatte in der Vergangenheit einen Fall des Euro unter die Parität zum Dollar vorhergesagt, die allerdings nicht eingetreten ist. Mit einem Sechsmonatskursziel von 1,05 Dollar gehört das Institut dennoch zu den Euro-kritischeren Brokern in der jüngsten Reuters-Umfrage. Hier liegt der Medianwert bei 1,08 Dollar. Tapering ist eingepreistSaravelos führt weitere Argumente dafür an, dass der Euro seiner Einschätzung nach in der genannten Spannbreite bleiben wird. So hätten die positiven Überraschungen bei Konjunkturdaten aus der Eurozone im Vergleich zu US-Daten zuletzt Höchststände erreicht. Auch die Erwartung eines langsamen Ausstiegs der Europäischen Zentralbank aus der ultralockeren Geldpolitik, ein so genanntes Tapering, seit vom Markt größtenteils eingepreist. Außerdem seien europäische Aktien im Vergleich zu US-Aktien inzwischen teuer bewertet. Saravelos erwartet zudem Unterstützung für den Dollar aus den USA. “Auf der US-Seite sieht der Pfad der Geldpolitik fehlbepreist aus, während der Euro bereits bei den relativen kurzfristigen Zinsdifferenzen überschießt.”