AKTIEN

Deutsche Bank zieht den Dax nach unten

Dividendenausfall drückt auf den Kurs - Lufthansa nach Quartalszahlen schwach - Bayer und FMC legen zu

Deutsche Bank zieht den Dax nach unten

dm Frankfurt – Die europäischen Börsen vermochten am Donnerstag nicht an die freundliche Tendenz des Vortages anzuknüpfen. Nach dem Entscheid der US-Notenbank Fed, die Zinsen unverändert zu lassen, sowie einigen enttäuschenden Unternehmensnachrichten agierten die Investoren defensiv. Der Euro Stoxx 50 glitt 0,4 % auf 3 407 Punkte zurück, der Dax sank 0,3 % auf 10 800 Punkte.Deutliche Abgaben verzeichnete die Aktie der Deutschen Bank, die 6,9 % auf 25,89 Euro einbüßte. Hier dürfte, abgesehen von den hinlänglich bekannten Problemen des Instituts, die nun unter Führung von John Cryan angegangen werden, der Verzicht auf Zahlung einer Dividende in den nächsten zwei Jahren den Kurs belastet haben. Völlig überraschend kam der Dividendenausfall aber zumindest für 2016 nicht (vgl. BZ vom 22. Oktober). Ebenfalls unter die Räder geriet die Aktie von Lufthansa, die 8,4 % auf 13,09 Euro verlor und damit das Schlusslicht im Dax war. Dies, obwohl die Fluggesellschaft ihre Prognose für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im laufenden Geschäftsjahr auf 1,75 bis 1,95 Mrd. Euro erhöht hat, von bisher über 1,5 Mrd. Euro. Allerdings kündigte die Airline die Notwendigkeit weiterer Einsparungen an, was auf die anhaltend ungünstige Wettbewerbsposition hinweist. In diesem Zusammenhang ist auch auf den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport zu verweisen. Dessen Aktie büßte 4 % auf 57,62 Euro ein. Die Nachricht, dass der Flughafenbetreiber den Antrag auf Erhöhung der Start- und Landegebühren zurückzieht, belastete den Kurs, kommt aber Lufthansa entgegen, die weniger zahlen muss. Schwächer tendierte auch Deutsche Post, die im Xetra-Handel 2,2 % auf 27,19 Euro nachgab. Der Logistikkonzern hatte am Mittwoch nach Handelsschluss über 345 Mill. Euro Sonderbelastungen im Zusammenhang mit einem ehrgeizigen IT-Projekt im Bereich DHL Global Forwarding berichtet und aus anderen Gründen für 2015 weitere Sonderbelastungen über 200 Mill. Euro in Aussicht gestellt. K+S ermäßigten sich 4,8 % auf 23,05 Euro. Wettbewerber Potash – der bei K+S Anfang Oktober mit seiner Übernahmeofferte abgeblitzt war – hatte schwache Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und erneut die Prognose gesenkt.Über steigende Kurse freuen konnten sich die Investoren dagegen beim Dialysespezialisten FMC. Trotz eines rückläufigen Quartalsergebnisses stimmt die Wachstumsstory, die Aktie stieg 2,3 % auf 81,40 Euro. Bayer gewann 2,1 % auf 121,05 Euro. Hier überzeugte das Ergebnis des dritten Quartals sowie der Ausblick. Nur 0,1 % höher auf 28,03 Euro tendierte im Vergleich dazu die Aktie der Bayer-Abspaltung Covestro.Unter den Nebenwerten fiel Wacker Chemie auf, die 6,1 % auf 81 Euro vorankam. Marktteilnehmer zeigten sich erleichtert, dass der Ergebniseinbruch im dritten Quartal weniger groß als erwartet ausgefallen ist. Die Aktie des Laborzulieferers Qiagen verlor nach Vorlage schwacher Quartalszahlen 4,5 % auf 22,72 Euro. Unter den Euro Stoxx 50-Aktien stach das Kursplus von über 10 % bei Nokia hervor. Der Netzwerkausrüster will rund 4 Mrd. Euro an die Aktionäre zurückzahlen.