DEVISEN

Devisenakteure blicken auf Finanzministertreffen

Enge Kursspannen vor den Beratungen - Pfund klettert zeitweise auf Sechswochenhoch

Devisenakteure blicken auf Finanzministertreffen

kjo Frankfurt – Der Euro hat zum Wochenauftakt sehr enge Kursspannen gesehen. Während der meisten Zeit des Handelstages lag er knapp oberhalb der Marke von 1,14 Dollar. Im späten Geschäft wurden dann 1,1395 Dollar bezahlt. Damit kostete die Gemeinschaftswährung 0,1 % mehr als am Vortag.Die Anleger hielten sich angesichts des Treffens der Finanzminister des Euroraums in Brüssel mit größeren Positionen zurück. Die Finanzminister wollten über den Fortgang des griechischen Schuldendramas beraten. Die Vorstellungen beider Seiten gehen dabei aber sehr weit auseinander. Die neue griechische Regierung will zahlreiche Spar- und Reformauflagen nicht mehr erfüllen, was die Geldgeber kategorisch ablehnen. Doch den Griechen läuft mittlerweile die Zeit davon, weil sie nach Einschätzung von Experten ohne zusätzliche Finanzhilfen nicht mehr lange zahlungsfähig bleiben werden. Sollten die Gespräche scheitern, sehen Experten den Grexit genannten Austritt Griechenlands aus der Eurozone näher rücken. Keine schnelle EinigungDer Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank rechnet nicht mit einer schnellen Einigung im griechischen Schuldenstreit. “In ähnlichen Fällen war es stets so, dass eine Einigung erst in letzter Minute zustande kam, sagte er zur Agentur dpa-afx. Ruhig war das Geschäft am Devisenmarkt darüber hinaus auch deshalb, weil die US-Märkte wegen des Feiertages Presidents Day geschlossen blieben.Spekulationen auf eine baldige Zinsanhebung in Großbritannien hievten das britische Pfund auf den höchsten Stand seit sechs Wochen. Die britische Währung kletterte bis auf 1,5440 Dollar. Später gab es Gewinnmitnahmen, so dass die Währung abends bei 1,5370 Dollar und damit 0,2 % im Minus lag. Notenbanker Martin Weale rechnet mit einem früheren Anstieg der Zinsen, als bislang am Markt angenommen wird. Grund sei, dass die Teuerung, die derzeit auf einem niedrigen Niveau liegt, wieder anziehen werde. Die Bank of England rechne damit, dass die Inflation bis Mitte 2017 über ihr Ziel von 2 % steige, schrieb Weale in einem Zeitungsartikel.