Devisenanleger ignorieren Rezessionsende
gbe Frankfurt – Obwohl die längste Rezession der Eurozone seit 1999 beendet ist, hat die Gemeinschaftswährung am Mittwoch nicht deutlich zulegen können. Nach einer kurzen Aufwertung am Vormittag gab der Euro nach und fiel im Tief bis auf 1,3238 Dollar.Der zaghafte Aufschwung sei eben schon eingepreist, heißt es bei der Commerzbank. “Ein guter Teil der Erholung des Euro seit Anfang Juli ist auf die überwiegend positiv überraschenden realwirtschaftlichen Daten der letzten Monate zurückzuführen”, schreibt Devisenstratege Ulrich Leuchtmann.Er mahnt aber zur Vorsicht. Zum einen verlaufe die Erholung in einigen Ländern außerhalb der Peripherie mehr als stockend: “Einer Stabilisierung in Teilen der Peripherie steht Wachstumsschwäche in anderen Teilen Europas entgegen.”Zum anderen dürfte die Erholung seiner Ansicht nach “anämisch” ausfallen. Es gebe kaum einen Grund, über 0,2 % Wachstum gegenüber Vorquartal zu jubeln. Schließlich läge das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Euroraumes immer noch mehr als 3 % unter dem Stand des ersten Quartals 2008 – während das US-BIP im selben Zeitraum um mehr als 5 % zugelegt hat. US-Erzeugerpreise stützenNach schwächer als erwartet ausgefallenen amerikanischen Konjunkturdaten konnte der Euro am Nachmittag wieder etwas Boden gutmachen. Die US-Erzeugerpreise waren im Juli gegenüber dem Vormonat kaum verändert. Ökonomen hatten einen Anstieg um 0,3 % erwartet. Am Abend wurde der Euro mit 1,3256 Dollar gehandelt.Unterdessen gab auch der Yen leicht nach. Zum Euro fiel die japanische Valuta um 0,1 %, sodass die Gemeinschaftswährung am Abend 130,12 Yen kostete. Der Dollar wurde mit 98,18 Yen in etwa auf dem Vortagesniveau gehandelt.Der Schweizer Franken baute hingegen seine Vortagsverluste aus, nachdem Anleger angesichts der starken Eurozonendaten weniger Sicherheitsbedürfnis zeigten. Der Euro legte 0,2x % auf 1,24 sfr zu.Am Geldmarkt wurde der Drei-Monats-Euribor bei 0,226 % nach 0,225 % am Vortag berechnet, der Eonia notierte bei 0,080 %.Die Spitzenrefinanzierungsfazilität der Europäischen Zentralbank wurde mit 311 Mill. Euro in Anspruch genommen, in der Einlagefazilität parkten 81,8 Mrd. Euro. Das aktuelle Zentralbankguthaben lag mit 282,5 Mrd. Euro auf dem gleichen Stand wie der laufende Durchschnitt der Größe.