Die Nerven liegen blank
Ein Blick auf den Euro-Kurs legt nahe, dass manch ein Anleger derzeit mitunter übernervös reagiert. Das ist grundsätzlich verständlich: Schließlich warten die Investoren weltweit seit Wochen auf den kommenden Mittwoch, an dem Ben Bernanke, Chef der US-Notenbank Fed, vor die Presse treten wird und (hoffentlich) verrät, wann die monatlichen Anleihenkäufe der Währungshüter gedrosselt werden. Weil Händler aber bis dahin ihre Bücher nicht einfach im derzeitigen Zustand lassen können, müssen sie aus Konjunkturdaten herauslesen, wie wahrscheinlich die Drosselung ist, wenn sie Positionen eingehen wollen. Gestern hieß es, die Zahl neuer Anträge auf Arbeitslosenhilfe sei auf den niedrigsten Wert seit 2006 gefallen. Das würde für eine bevorstehende Drosselung sprechen. Nur: Die Zahl sank unter anderem, weil es Probleme bei der Datenübermittlung gab. Ursache waren Computer-Umstellungen in zwei Bundesstaaten. Dass die Fed wohl kaum auf dieser Grundlage über ihr weiteres Vorgehen entscheiden wird, zählte anscheinend nicht. Der Euro fiel auf ein Tagestief.gbe