Die Nervosität der Anleger steigt
sts Frankfurt – Es ist noch eine Woche bis zur nächsten Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve. Doch schon jetzt steigt die Nervosität der Anleger, was sich in einer erhöhten Volatilität an den Kapitalmärkten ausdrückt. Zur Verunsicherung tragen zudem die Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen internationalen Geldgebern bei, die offenbar nicht vom Fleck kommen. Die Hoffnungen ruhen nun auf einem Spitzentreffen auf europäischer Ebene am heutigen Mittwoch.Die Risikoaversion der Investoren zeigte sich am Dienstag an teils deutlichen Kursverlusten an den Aktienmärkten. Der Dax fiel zeitweilig wieder unter die Marke von 11 000 Punkten und schloss schließlich 0,6 % tiefer auf einem Viermonatstief von 11 001 Stellen. Seit seinem Allzeithoch von 12 390,75 Zählern am 10. April hat der deutsche Leitindex damit mehr als 10 % an Wert eingebüßt und befindet sich damit technisch betrachtet im Korrekturmodus. Am Dienstag entwickelte sich der Dax zudem erneut schlechter als zahlreiche andere europäische Indizes. Der Euro Stoxx 50 gab nur um 0,4 % auf 3 454 Stellen nach. Der Dax, der stark von Exportunternehmen wie den Autoherstellern dominiert wird, litt zuletzt unter der Stabilisierung des Euro. Dieser verbilligte sich um 0,2 % auf 1,1273 Dollar und gab damit nur einen Teil seiner Gewinne vom Montag wieder ab. Ein Grund für die höhere Volatilität ist die Nervosität vor der nächsten Fed-Sitzung und Spekulationen darüber, ob sie Signale für eine Zinserhöhung im September aussendet. Das gilt als wahrscheinlich, da die Inflationserwartungen zuletzt angestiegen sind.Dies spiegelt sich auch in höheren Anleiherenditen wider. Zehnjährige US-Bonds rentierten mit 2,449 % so hoch wie zuletzt im vergangenen Oktober. Dies zog auch Bundesanleihen mit, zumal die Eurozone sich vom Deflationsumfeld entfernt. Deutsche Zehnjahresanleihen rentierten mit bis zu 0,969 %.—– Berichte Seiten 7, 17 und 18