ck Frankfurt – Die DZ Bank ist davon überzeugt, dass der Dax weiter zulegen wird. Allerdings glaubt das Institut, dass der Aktienmarkt nun in eine Überhitzungsphase eingetreten ist. Die letzten Jahre seien von einem globalen geldpolitischen Stimulus in bisher unbekanntem Ausmaß geprägt gewesen, heißt es in einer Studie mit der Überschrift “Die Überhitzung hat begonnen”. Die Auswirkung auf die volkswirtschaftliche Entwicklung sei in den allermeisten Teilen der Welt positiv, aber schwächer, als angesichts des massiven Rückenwindes, den die Notenbanken verbreiteten, möglich wäre. Gefährlicher RaubbauDie Finanzmärkte hingegen hätten in überdurchschnittlichem Ausmaß Kursgewinne verzeichnet, denen bislang die fundamentale Rechtfertigung weitgehend fehle. Durch die massive Alimentierung des volkswirtschaftlichen Wachstums mit Geld und niedrigen Zinsen verhinderten die Notenbanken in vielen Ländern der Welt stärkere Rezessionen, die allerdings langfristig betrachtet gesünder gewesen wären. Auf diese Weise werde einer massiven Reformverschleppung Vorschub geleistet. Hierdurch komme es zu einer Umverteilung von Wachstum in die Gegenwart zu Lasten eines ansonsten höheren Wachstumspotenzials in der Zukunft. Dieser Raubbau am künftigen Wachstumspotenzial sei mittelfristig gefährlich, weil die derzeit vorherrschenden Bewertungsniveaus an den Aktienmärkten nur vor dem Hintergrund der Aussicht auf ein kräftiges zukünftiges Wachstum zu rechtfertigen seien. BewertungsexpansionIm Umkehrschluss bedeute dies aber auch, dass der aktuelle Kursaufschwung gegebenenfalls auch zu Lasten einer weiteren Expansion der Bewertungsparameter (“Überhitzung”) weiterlaufen könne, solange die Wachstumsfantasie anhalte. Lege man den Kurs- und Bewertungsverlauf der Jahre bis 2007 zu Grunde und postuliere das Erreichen des damaligen Überbewertungsniveaus (Kurs-Buch-Verhältnis von 2,1), so ergäben sich für den Dax zwei weitere “gute Jahre” mit jeweils etwa 10 % Anstiegspotenzial.Die DZ Bank erwartet den Dax im Juni 2015 bei 10 500 Punkten. “Damit würde sich die Geschwindigkeit des Kursanstiegs im Vergleich zu den Vorjahren mehr als halbieren”, so das Institut. Kurzfristig betrachtet erscheine das erreichte Kursniveau labil, weil über den Sommer Ernüchterung eintreten könnte über den insgesamt noch schwachen Wachstumspfad in vielen Ländern der Eurozone. Ende 2014 erwartet die Bank den Index bei 10 200 Zählern.