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Digitalwährung Bitcoin bricht heftig ein

Offshore-Yuan-Tagesgeldzins steigt auf 96 Prozent

Digitalwährung Bitcoin bricht heftig ein

ck Frankfurt – Die Bitcoin-Blase droht zu platzen. Am Donnerstag ist die Digitalwährung in der Spitze um bis zu 20,6 % auf 885 Dollar eingebrochen, um sich später wieder auf 970 Dollar zu erholen. Am Vortag hatte sie bis auf ein Dreijahreshoch von 1 140 Dollar angezogen und sich damit ihrem Rekordhoch von 1 163 Dollar angenähert. Damit hatte sie in nur zwei Wochen um mehr als 40 % zugelegt.Der Höhenflug der umstrittenen künstlichen Währung wird auf Nachfrage aus den großen Schwellenländern China und Indien zurückgeführt. Emerging-Market-Währungen stehen seit dem Wahlsieg von Donald Trump und der zweiten Leitzinserhöhung unter Druck. So hat der Yuan 2016 mit einem Minus von 7 % zum Dollar seinen höchsten Verlust seit 20 Jahren erreicht. Die Währung wird insbesondere in China genutzt. Sie bietet Möglichkeiten, anonym und unter Umgehung von Kapitalverkehrsbeschränkungen Transaktionen zu tätigen. Darüber hinaus dürfte die Abschaffung bestimmter Banknoten in Indien auch in diesem Land die Nachfrage nach der künstlichen Währung verstärkt haben.China bzw. der Druck auf seine Landeswährung waren am Donnerstag auch der Hintergrund einer weiteren Marktverwerfung. Am Offshore-Yuan-Markt schoss der Tagesgeldzins in die Höhe und und erreichte einen Wert von 96 %. Ursache sind wahrscheinlich indirekte Interventionen der chinesischen Zentralbank zur Stabilisierung des Yuan. Es wird vermutet, dass sie die Hongkonger Dependancen staatlich kontrollierter Geschäftsbanken angewiesen hat, im Offshore-Markt Fremdwährungen gegen Yuan zu verkaufen. Das führte an dem engen Offshore-Markt zu einer Verknappung und dazu, dass der Tagesgeldzins so stark anzog mit der aus Pekinger Sicht angenehmen Nebenwirkung, dass sich Short-Positionierungen im Yuan aufgrund der Finanzierungskosten nicht mehr rechnen.Die mit der Intervention einhergehende Erholung der chinesischen Währung – sie legte um 0,7 % auf 6,89 Yuan pro Dollar zu – trug dazu bei, dass der Dollar unter Druck blieb. Der Dollar-Index, der den Wert des Greenback zu sechs anderen Industrieländerwährungen abbildet und am Dienstag bei 103,82 ein 14-Jahres-Hoch erreicht hatte, lag am frühen Abend mit einem Minus von 1,3 % bei 101,32 Zählern. Der Euro ging mit einem Plus von 1,1 % bei 1,0598 Dollar um. Die US-Währung wurde auch von den ADP-Arbeitsmarktdaten belastet. Demnach wurden im Dezember 153 000 neue Stellen geschaffen, während der Bloomberg-Konsens auf 175 000 Stellen eingestellt war. Allerdings fielen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung mit 235 000 deutlich niedriger aus als erwartet (260 000). Heute steht der offizielle Arbeitsmarktbericht vom Dezember an. Der Konsens geht von 170 000 neuen Stellen aus.