scd New York – Die Anleger der Discounter-Kette Family Dollar müssen den Gürtel künftig enger schnallen. Die Aktie der zweitgrößten Discount-Ladenkette der Vereinigten Staaten, die vor allem ärmeren Familien abgepackte Lebensmittel zu Niedrigstpreisen verkauft, leidet unter dem knallharten Preiskampf der Billighändler. Nach einem enttäuschenden Ausblick sackte die Aktie unter der Woche binnen eines Handelstags um 13 % auf 55,74 Dollar ab – der kräftigste Absturz seit Dezember 2000.Während Lockangebote wie eine Zweiliterflasche Coca Cola für umgerechnet 0,70 Euro weiterhin gut gehen, blieben margenstärkere Artikel zuletzt unerwartet lange in den Regalen liegen. Für die in Matthews (North Carolina) ansässige Gesellschaft und ihre Aktionäre kommt der Rückschlag überraschend. In den vergangenen fünf Jahren hatten sich die Titel jeweils verteuert. 2012 waren sie um ein Zehntel gestiegen. Dieser Zugewinn wurde nun allerdings binnen eines Tages ausradiert.Family Dollar rechnet im Gesamtjahr nun nur noch mit einem Gewinn von 3,95 bis 4,25 Dollar je Aktie. Zuvor hatte das Unternehmen 4,10 Dollar bis 4,40 Dollar je Titel in Aussicht gestellt. Analysten hatten sich im Schnitt auf 4,25 Dollar je Anteil eingestellt. Im abgelaufenen Vierteljahr war der Gewinn um 6 Cent hinter den im Schnitt erwarteten 75 Cent je Titel zurückgeblieben. Firmenchef Howard Levine zufolge müssen die Kunden in ihrer angespannten finanziellen Situation den Gürtel noch enger schnallen und sich auf “ihre Grundbedürfnisse” beschränken.Derzeit ist nur noch eine Minderheit der Analysten überzeugt, dass es für die Aktie von Family Dollar schnell wieder nach oben geht. Von 19 Marktbeobachtern empfehlen nur sieben den Kauf.