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Dollar erreicht wieder die Marke von 120 Yen

Zuversicht für US-Konjunktur vor Arbeitsmarktdaten

Dollar erreicht wieder die Marke von 120 Yen

sts Frankfurt – Auch ohne eine Schwächung des Euro durch die Europäische Zentralbank (EZB) hat der Dollar am Donnerstag seine Stärke verteidigt. Angesichts der Konjunkturzuversicht der Notenbank Federal Reserve notierte der Greenback erstmals seit Juli 2007 wieder über 120 Yen. In der Spitze stieg der Dollar auf 120,1940 Yen.”Wir sind mitten in einer mehrjährigen Dollar-Rally”, sagte Dominic Rossi, CIO bei Fidelity. “Die US-Wirtschaft wird sich im nächsten Jahr sehr gut entwickeln. Wir können ein Wachstum von 3 % sehen.” Die Fondsgesellschaft hält einen Kurs von 130 Yen angesichts der divergierenden Geldpolitik in Japan und den USA für wahrscheinlich. Die Fed hatte zuletzt der US-Wirtschaft eine anziehende Aktivität bescheinigt.Am Donnerstag sandte der US-Arbeitsmarkt ein weiteres Erholungszeichen aus. In der Vorwoche waren 297 000 Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden, das waren 17 000 als in der Woche zuvor. Der Fall unter die als psychologisch wichtig geltende Marke von 300 000 dürfte nach Ansicht von Analysten Sorgen vertreiben, dass sich die Erholung am US-Arbeitsmarkt abkühlen könnte. Anders als die stark auf die Inflationserwartungen fixierte EZB ist die Fed verpflichtet, auch die Entwicklung am Arbeitsmarkt in ihre Zinspolitik einzubeziehen.Am heutigen Freitag folgen die offiziellen Arbeitsmarktdaten für die weltgrößte Volkswirtschaft. Am Markt wird mit 200 000 neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft gerechnet. Eine Zahl von Erstanträgen unter 300 000 gilt erfahrungsgemäß auch als guter Indikator für eine hohe Zahl neuer Stellen. Mit Spannung dürfte auch die Entwicklung der durchschnittlichen Stundenlöhne betrachtet werden. Steigende Lohnkosten dürften sich früher oder später in der Inflationsrate niederschlagen und damit ebenfalls die Erwartung steigender US-Zinsen unterstützen. Dies dürfte den Dollar weiter stärken. Die Volkswirte der Société Générale, die insgesamt sehr positiv für den US-Arbeitsmarkt gestimmt sind, erwarten ein Plus von 0,4 % bei den Stundenlöhnen. Rubel auf RekordtiefUnbeeindruckt von scharfer Rhetorik aus Moskau gegen “Spekulanten” ist der Rubel auf ein neues Rekordtief gefallen. Für einen Dollar wurden bis zu 54,5008 Rubel gezahlt. Damit verpuffte auch eine kurze Erholung schnell wieder. Sie folgte auf eine Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dieser hatte eine Amnestie für die Rückführung von Kapital nach Russland in Aussicht gestellt, zugleich aber auch gegen “Spekulanten” gewettert.