Dollar profitiert von Rückkehr der Zinserwartung
sts Frankfurt – Nur wenige Tage nach dem Stillhalten der Federal Reserve beim Leitzins hat ein führender US-Notenbanker den Lift-off wieder ins Spiel gebracht – und damit den Dollar gestützt. Der Dollar-Index, der den Wert des Greenback zu sechs Industrieländer-Währungen abbildet, stieg um 1,2 % auf 95,92 Stellen und notierte damit so hoch wie zuletzt am 10. September.Die Federal Reserve hält sich den Termin 28. Oktober für eine Zinserhöhung offen, nachdem sie am vergangenen Donnerstag vor diesem Schritt zurückzuckte. “Es gibt diese Möglichkeit”, sagte der Chef der regionalen Federal Reserve Bank von St. Louis, James Bullard, am Montag dem TV-Sender CNBC. Doch es stelle sich die Frage, ob sich die Datenlage bis zur nächsten Sitzung ändern werde, fügte Bullard hinzu. Dennoch glaubten nach den Aussagen Bullards deutlich mehr Marktteilnehmer an eine Zinserhöhung. Die Wahrscheinlichkeit des Lift-off um 25 Basispunkte im Oktober stieg laut Bloomberg-Daten auf rund 20 % von zuvor rund 14 % an. Der Notenbanker ist dieses Jahr im Führungszirkel der Fed bei Zinssitzungen allerdings nicht stimmberechtigt. Auch Fed-Chefin Janet Yellen hatte die Option einer Zinserhöhung im Oktober zuletzt erwähnt, sich aber nicht darauf festgelegt. Zwar rechnen viele Beobachter erst für das Jahresende mit dem Schritt. Allerdings wird die Wahrscheinlichkeit eines solchen Termins vom Markt auch nur mit rund 50 % erwartet. Die Fed hält die Zinsen seit Ende 2008 auf dem Rekordtief von null bis 0,25 %.Der Euro wurde einerseits vom starken Dollar gedrückt, litt aber auch unter der Erholung der Aktienmärkte. Im späten europäischen Geschäft wurde er mit 1,1190 Dollar 1 % niedriger gehandelt. Die steigenden Aktienkurse stehen für eine risikofreudigere Haltung von Investoren, was den Euro als Finanzierungswährung belastet.