Dollar steigt weiter in der Gunst der Anleger
sts Frankfurt – Der Dollar profitiert weiterhin von anhaltend starken US-Konjunkturdaten. Dies zeigt sich zum einen in einer fortdauernden Abwertung des Euro, aber auch in Kursgewinnen des Greenback gegenüber einem Korb von sechs wichtigen Währungen. Der sogenannte Dollar-Index stieg am Dienstag auf bis zu 81,63 Zähler und hat damit seit Anfang Mai 2,7 % an Wert gewonnen. Im Gegenzug ging es für den Euro weiter bergab. Er fiel gestern um 0,4 % auf 1,3358 Dollar und damit den tiefsten Stand seit Anfang November 2013 zurück.Die US-Dienstleister haben im Juli ihr Wachstumstempo beschleunigt. Der Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor stieg um 2,7 Zähler auf 58,7 Punkte, wie das Institute for Supply Management (ISM) unter Berufung auf seine Firmenumfrage mitteilte. Damit signalisiert das Barometer das stärkste Wachstum seit Dezember 2005. Am Markt war lediglich mit einem Anstieg auf 56,3 Zähler gerechnet worden. “Das Wachstum in den USA ist intakt”, kommentierte Ökonom Johannes Jander von der Helaba die Daten. Es gebe “eine anhaltend hohe Wachstumsdynamik in den USA”. Auch von der US-Industrie gab es gute Nachrichten: Die Firmen sammelte im Juni 1,1 % mehr Aufträge ein als im Vormonat. BayernLB-Analystin Christiane von Berg sprach von “euphorischen Daten”. Sie ließen darauf schließen, “dass die US-Wirtschaft mit dem hohen Rückpralleffekt des BIP-Wachstums im zweiten Quartal, der den Rückgang des ersten Quartals überkompensiert hat, nun Schwung nimmt, um auch im dritten Quartal oberhalb der Potenzialwachstumsrate von etwa 2,5 % zu expandieren”.Allerdings ändern die guten US-Konjunkturdaten nach Einschätzung von Volkswirten nichts an den Zinserwartungen. Es sei weiterhin damit zu rechnen, dass die Fed in einem Jahr erstmals seit Ausbruch der Finanzkrise die Zinsen anheben wird. Fed-Präsidentin Janet Yellen hatte kürzlich allerdings angedeutet, dass der Zinsschritt auch schon früher im kommenden Jahr erfolgen könnte.