Dollar vor Fed-Sitzung unter Druck
sts Frankfurt – Vor der letzten US- Notenbanksitzung im zu Ende gehenden Jahr hat der Dollar am Montag geschwächelt. Neben der Nervosität über die Geldpolitik der Federal Reserve im kommenden Jahr lasteten auch die jüngsten Angriffe von US-Präsident Donald Trump gegen die US-Notenbank sowie schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten auf dem Dollar.Der Dollar-Index, der den Wert des Greenback zu sechs anderen Industrieländer-Währungen abbildet, fiel um 0,3 % auf 97,16 Punkte. Der Euro stieg bis auf 1,1353 Dollar und notierte zuletzt 0,3 % höher mit 1,1336 Dollar. Nach Daten der US-Aufsicht CFTC zeigten sich die spekulativen Anleger in der Woche zum 11. Dezember etwas optimistischer gegenüber dem Euro und haben an den US-Terminbörsen ihre Netto-Short-Positionen im Euro-Dollar-Kurs nach drei Wochen erstmals wieder reduziert.Selbst das Brexit-geplagte Pfund konnte ein wenig Boden gutmachen und handelte 0,2 % fester mit 1,2602 Dollar. Für die Fed-Sitzung am Mittwoch wird eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte erwartet. “Eine klassische Benchmark für den Leitzins, die Taylor Rule, – in die Inflation sowie das aktuelle und das potenzielle Wirtschaftswachstum einfließen – deutet darauf hin, dass wir weit vom neutralen Niveau entfernt sind”, stellt der Assetmanager HQ Trust fest. “Belassen die Notenbanker die Zinsen auf dem aktuellen Stand, wäre das ein negatives Zeichen für die Märkte: Damit würden sie einen Abschwung bestätigen.” Allerdings haben jüngste Äußerungen von US-Notenbankern Zweifel genährt, ob die Fed im nächsten Jahr den Zinserhöhungszyklus fortsetzen wird. Verstärkt wurde dies durch Trumps jüngste Angriffe gegen die Fed. Dieser bezeichnete es als “unbeschreiblich”, dass die Fed die Zinsen angesichts einer “niedrigen Inflation” erhöhen wolle. Die US-Verbraucherpreise sind zuletzt um 2,2 % und damit stärker als von der Fed angestrebt gestiegen.Mit Enttäuschung wurden gestern auch Konjunkturdaten aufgenommen. Der Empire State Index für die Konjunktur im Staat New York blieb hinter den Erwartungen zurück, und auch der US-Immobilienmarkt sendete Schwächezeichen.Unterdessen sind die Haushaltspläne des neuen mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador am Devisenmarkt gut angekommen. Der Dollar verbilligte sich um 1 % auf 20,06 mexikanische Peso. Im späten europäischen Handel lag der Dollar dann nur noch 0,6 % tiefer bei 20,12 Peso. Die Pläne zu Staatsausgaben und Neuverschuldung kämen am Markt gut an, erklärten die Analysten der Citigroup. Budget und Neuverschuldung fielen geringer aus als erwartet. Das werde auch Ratingagenturen erst einmal davon abhalten, an den Bonitätsnoten Mexikos zu rütteln. Obrador ist seit dem 1. Dezember im Amt. Der ehemalige Bürgermeister von Mexiko-Stadt hatte im Wahlkampf versprochen, soziale Ungleichheit zu verringern sowie höhere Löhne und bessere Sozialleistungen zu bezahlen. Dies hatte Sorgen über die Nachhaltigkeit der Fiskalpolitik aufkommen lassen, die sich mit dem vorliegenden Haushaltsplan nun erst einmal legten.