Draghi-Äußerungen schieben Dax an
ku Frankfurt – Hinweise des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, haben am Montag dem Dax Rückenwind verliehen. Draghi warnte auf dem Notenbankertreffen im amerikanischen Jackson Hole vor einer lang anhaltenden niedrigen Inflation. Er kündigte an, falls nötig alle verfügbaren Instrumente einzusetzen.Am Markt gab es daher Spekulationen, dass die EZB bereits anlässlich der kommenden Zinssitzung Anfang September die am Markt bereits seit längerem erhofften großvolumigen Anleihekäufe beschließen könnte. Der Dax legte daraufhin 1,8 % auf 9 510 Euro zu. Der Euro Stoxx 50 als Blue-Chip-Index der Eurozone verzeichnete ein Plus von 2,2 % auf 3 165 Zähler.Auftrieb hat auch ein weiteres Absinken der Zinsen am Bondmarkt gegeben. So ist die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen bis auf 0,926 % gefallen. Rekordtiefs gab es auch bei den Anleihen Spaniens, Portugals und Italiens. Nicht besonders fiel am Montag hingegen ins Gewicht, dass der Ifo-Index den vierten Monat in Folge schwach hereingekommen ist. Er gab von 108 Punkten im Vormonat auf 106,3 Zähler nach. Blick auf AsienZu den besonders festen Werten im Dax gehörten BASF. Nach Informationen der “Wirtschaftswoche” baut der Konzern seine Asienstrategie aus. Bis zum Jahr 2020 sollen in der Region 10 Mrd. Euro investiert werden. Erweitert werden sollen dabei vor allem Kapazitäten im Bereich Forschung und Entwicklung. Künftig wolle der Konzern rund ein Viertel seiner Forschungskapazitäten in Asien haben und ein weiteres Viertel in Nordamerika.Zu den schwächsten Titeln im Dax gehörten zum Wochenauftakt Lufthansa (+ 0,2 % auf 13,23 Euro). Der Kurs wurde durch die Perspektive eines Streiks belastet. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat damit gedroht, dass ein Ausstand ab sofort beginnen könne. VC und die Lufthansa streiten sich über die Übergangsrente für Piloten. Die umfangreichen Flugausfälle im April waren bereits auf das Konto dieser Auseinandersetzung gegangen.Ein Plus von 2,7 % auf 45,95 Euro verzeichneten Airbus. Laut einem Bericht der “Welt” will sich das Unternehmen von seinem Anteil an dem U-Boot-Ausrüster Atlas Elektronik trennen. Airbus betreibt das Unternehmen derzeit zusammen mit ThyssenKrupp.Vor der am Donnerstag erfolgenden Bekanntgabe der endgültigen Quartalszahlen durch Fielmann legte der Kurs der Optikerkette am Montag recht kräftig zu. Aus dem Handel ging die Aktie mit einem Plus von 3 % auf 50,50 Euro. Am Markt hieß es, viele Anleger würden sich positive Aussagen zu der Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte erhoffen.An der Wall Street vollzogen Burger King im frühen Handel einen Kurssprung von fast 19 % auf 32,13 Dollar. Das Unternehmen will die kanadische Donut-Kette Tim Hortons übernehmen. Entsprechende Gespräche würden geführt. Was den Kurs von Burger King antrieb, ist vor allem die Aussicht, dass der US-Konzern im Rahmen des Deals seinen Sitz nach Kanada verlegen könnte, wo die Unternehmenssteuern deutlich niedriger sind als in den USA.