Druck auf asiatische Währungen steigt
gbe Frankfurt – Der Euro hat gestern trotz enttäuschender Konjunkturdaten aus Deutschland zugelegt und ist über die Marke von 1,34 Dollar geklettert. Am Abend kostete die Gemeinschaftswährung 1,3427 Dollar. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, sanken die Erzeugerpreise im Juli um 0,1 % gegenüber dem Vormonat, erwartet worden war ein Anstieg von 0,2 %.Am Markt wurde die Euro-Stärke mit der Suche vieler Investoren nach einem sicheren Hafen begründet, zudem herrschte vor der heutigen Veröffentlichung der Sitzungsprotokolle der US-Notenbank Fed Unsicherheit über deren künftigen Kurs. Anleger hoffen auf eine Andeutung, wann die Anleihenkäufe reduziert werden.Die global vorherrschende Risikoaversion traf einmal mehr die asiatischen Währungen. Angesichts der strukturellen Probleme in vielen Schwellenländern und des nahenden Endes der Anleihenkäufe durch die Fed stießen Investoren ihre Anlagen in Indien, Thailand, Indonesien und anders wo ab.Die indische Rupie fiel auf ein neues Rekordtief von 64,12 je Dollar und die indonesische Rupiah sank mit 10,728 je Dollar auf den tiefsten Kurs seit April 2009. Auch der thailändische Bath, der südkoreanische Won und der malaysische Ringgit werteten deutlich ab.Unterdessen versuchte die türkische Notenbank, die Lira durch eine Zinserhöhung zu stabilisieren. Die Geldhüter hoben den Zinssatz für kurzfristige Refinanzierungsgeschäfte auf 7,75 % an. “Es darf bezweifelt werden, dass es der Zentralbank mit dieser Feinsteuerung gelingen wird, der Lira nachhaltig Auftrieb zu geben”, heißt es bei der DZ Bank. Schließlich hätten viele ausländische Investoren schlicht das Vertrauen in die türkische Regierung und die Notenbank des Landes verloren. Abends kostete der Dollar 1,9483 Lira.Beim Wochentender der Europäischen Zentralbank (EZB) haben die Banken etwas mehr Geld nachgefragt: Die Notenbank teilte 64 Instituten 97,7 Mrd. Euro zu, aus der Vorwoche wurden 97,6 Mrd. Euro fällig. Die Sätze für Tagesgeld lagen wenig verändert bei 0,04 bis 0,06 %.