DZ Bank erwartet Rubel-Turbulenzen

USA könnten vor Wahlen Sanktionen verschärfen - Längerfristig zuversichtlich

DZ Bank erwartet Rubel-Turbulenzen

sts Frankfurt – Eine erneute Verschärfung von US-Sanktionen gegen Russland vor den anstehenden Kongresswahlen würde nach Einschätzung der DZ Bank den Rubel weiter unter Druck setzen. Schon in den vergangenen Wochen wertete die russische Währung ab, wozu neben den Sanktionen auch steigende US-Zinsen und die von der Lira-Krise ausgelöste Schwäche der Schwellenländer-Währungen beitrug. Aktuell müssen für einen Dollar 67,10 Rubel gezahlt werden, das sind 7,4 % mehr als noch Ende August.Die Marktakteure sind nach Einschätzung der DZ Bank gut beraten, sich im Hinblick auf den Rubel “in den nächsten Monaten auf anhaltenden Gegenwind einzustellen”. Anlass zu dieser Einschätzung gäben die Anfang November anstehenden US-Kongresswahlen. “Wir gehen davon aus, dass die USA in deren Vorfeld weiter eine harte Sanktionslinie gegenüber Russland fahren werden”, so das Institut. Neben der Ungewissheit, mit welchen weiteren Strafmaßnahmen sich die russische Wirtschaft sowie die dortigen Finanzmärkte noch konfrontiert sehen könnten, könnte dem Rubel in den Herbstmonaten auch das verhaltene Schwellenländer-Sentiment weiterhin zu schaffen machen.”Obwohl er im weiteren Jahresverlauf einen eher schweren Stand haben sollte, rechnen wir dennoch mittelfristig mit keinem Ausverkauf”, betonen die Experten jedoch auch. Diese Einschätzung basiere zum einen auf der Annahme, dass die momentane Lira-Krise in keine nachhaltige Schwellenländer-Krise mündet. “Zum anderen gehen wir davon aus, dass sich das Sanktionsgebaren der USA im Nachgang der Kongresswahlen nicht weiter massiv verschärfen wird.”Wenngleich eine anhaltende Verschärfung der US-Strafmaßnahmen gegenüber Russland weiterhin einen Risikofaktor für den Rubel darstelle, dürften doch auch die USA letztendlich kein Interesse an einer dauerhaften Verschlechterung der Beziehungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten haben und somit in letzter Konsequenz eine konstruktive Lösung anstreben. “In diesem Umfeld sollte der Markt dann auch wieder eher gewillt sein, sich der Pluspunkte des Rubels zu besinnen”, so die DZ Bank.Zu diesen zählten die weiterhin solide Ölpreisentwicklung, die im Vergleich zu anderen Schwellenländern vorteilhaften Fiskalkennzahlen Russlands sowie dessen solide externe Position. Zudem seien die vom Markt als glaubwürdig betrachtete russische Notenbank sowie das vergleichsweise hohe russische Realzinsniveau zu nennen, meinen die DZ-Analysten.