EFSF bringt zehnjährigen Bond
kjo Frankfurt – Auch in dem Umfeld niedrigerer Renditen hat der europäische Rettungsfonds EFSF (European Financial Stability Facility) keine Probleme gehabt, ausreichend Käufer für neue Schuldpapiere zu finden. Der Spread der neuen Papiere war im Vergleich zu den Spreads, die die französischen Staatsanleihen nach Ausweitungen boten, nicht mehr sehr attraktiv für die Investoren. Die Nachfrage nach dem EFSF-Titel war aber ausreichend. Spread von 32 BasispunktenAn den Start gegangen war die EFSF mit einem zehnjährigen Bond. Bereits tags zuvor hatte sie den Marktakteuren die erste Spread-Indikation für den neuen Titel gegeben. Sie lag bei 32 bis 34 BP. In die offizielle Vermarktung ging der im Mai 2023 auslaufende Titel dann mit einer Spread-Vorgabe von “im Bereich von 32 BP”. Laut Händlern wurde der zehnjährige Bond der Franzosen – ebenfalls fällig im Mai 2023 – mit einem Spread von 32,5 BP quotiert. In der Sondierungsphase wurde ein Ordervolumen von mehr als 3 Mrd. Euro signalisiert. Im Verlauf des Vormittags während der offiziellen Vermarktungsphase schwoll das Orderbuch laut Marktakteuren auf mehr als 6 Mrd. Euro an. Am Ende war es mit mehr als 6,5 Mrd. Euro gefüllt. Die Anleger bekamen noch einen Spread von 32 BP auf das Ticket geschrieben. Der Bond wurde 5 Mrd. Euro schwer. BNP Paribas, Deutsche Bank und J.P. Morgan waren die Lead Managers des Deals.Im Corporate-Segment wurde die Robert Bosch GmbH mit zwei Anleihen vorstellig. Entschieden hatte sich das Unternehmen für die Laufzeiten von acht und 15 Jahren. Die ersten Spread-Überlegungen für das achtjährige Papier gingen in die Richtung von 40 bis 45 BP. Es gab insgesamt eine gute Nachfrage nach den beiden Papieren von Bosch, so dass Bosch in der Lage war zu geizen. Bosch zählt allerdings am Markt auch nicht zu den häufig auftretenden Adressen. Im Verlauf wurde der Spread auf eine Vorgabe von um die 35 BP zurückgenommen. Am Ende wurden den Anlegern noch 33 BP bezahlt. Dieser Bond wurde 500 Mill. Euro schwer.Bei dem 15 Jahre laufenden Papier gingen die ersten Spread-Vorgaben in die Richtung von 70 bis 75 BP. Hier lag der Spread schlussendlich bei 65 BP. Dieser Bond brachte Bosch 750 Mill. Euro in die Firmenkasse. Vor dem endgültigen Orderabgleich soll das Orderbuch für beide Bonds ein Volumen von insgesamt rund 6,5 Mrd. Euro aufgewiesen haben. Bosch wird von Standard & Poor’s mit einem Rating von “AA – ” benotet. Citigroup, Deutsche Bank, J.P. Morgan und die Landesbank Baden-Württemberg waren die Leads. Niedrigere RenditenDie Renditen der spanischen und italienischen Staatsanleihen fielen am Donnerstag im Verlauf der Sitzung zurück. Als Grund nannten Teilnehmer das nun abgearbeitete Bondangebot beider Länder. Sowohl bei Spanien als auch bei Italien waren in den Sitzungen vor den Auftritten beider Staaten mit syndizierten Deals immer wieder entsprechende Gerüchte über Emissionen herumgereicht worden. Spanien hatte in dieser Woche mit einer syndizierten zehnjährigen Anleihe Orders von 21 Mrd. Euro erhalten. Italien punktete zur Wochenmitte mit einer 30-jährigen Anleihe. Italiens Zehnjahresrendite fiel gestern bis auf 3,93% zurück. Abends lag sie bei 3,98 (Vortag: 4,02)%. Bei Spanien ging es bis auf 4,24% herunter. Abends war die Rendite bei 4,27 (4,37)%.