BOND PRIMÄRMARKT

EIB meldet sich im Dollar zurück

KfW wird im Euro überrannt

EIB meldet sich im Dollar zurück

Von Kai Johannsen, FrankfurtDie Europäische Investitionsbank (EIB) hat sich in der abgelaufenen Woche im Dollar zurückgemeldet – zur Überraschung einiger Marktteilnehmer. Im Handel war ein Deal des Hauses – Ende Mai dieses Jahres war der Triple-A-Emittent zuletzt im Greenback aufgetreten, und zwar mit einer dreijährigen Anleihe – schon seit rund zwei Wochen immer wieder mal im Gespräch, aber einige Akteure waren davon ausgegangen, dass die Luxemburger die Transaktion noch ein wenig hinauszögern. Im Handel hieß es zur Begründung, dass das Interesse angeblich nicht groß genug an einem Dollarpapier gewesen sein soll. Das war aber ganz und gar nicht der Fall.Am späten Mittwoch mandatierte die EIB dann die Häuser für die Transaktion. Ausgewählt wurden die Adressen Barclays, Deutsche Bank und J.P. Morgan. In der Sondierungsphase – auch bekannt als IoI (Indication of Interest) – zeichnete sich schon ein recht gutes Interesse an dem fünfjährigen Papier ab. Im Handel wurde eine Größenordnung von rund 2 Mrd. Dollar herumgereicht. Das war offenkundig eine gute Grundlage für den Start am Donnerstag. Um 9.15 Uhr MESZ wurden die Orderbücher geöffnet. Den Investoren wurde ein Marketing-Spread von 40 Basispunkten (BP) kommuniziert. Es ist bekannt, dass die EIB nicht gerade zu den Adressen zählt, die beim Spread von neuen Benchmarks als besonders generös oder gar verschwenderisch gelten. Die Investoren griffen zu. Noch bevor die Kundschaft aus New York dazukam, hatten die Leads ein Orderbuch in der Größenordnung von mehr als 5 Mrd. Dollar zusammen. Geschlossen wurde das Buch beim Stand von mehr als 6,25 Mrd. Dollar, hieß es im Handel. Das war das größte Orderbuch der EIB im Dollar in diesem Jahr. Mehr als 100 Accounts sollen bei dem Deal mit von der Partie gewesen sein. Die EMEA-Region zeichnete für 59 % verantwortlich, die Asiaten für 32 %.Getrieben wurde der Deal den Angaben zufolge in erster Linie von Investoren aus der EMEA-Region (Europe, Middle East, Africa) und aus Asien, obwohl auch die US-Adressen ein gutes Interesse an dem Bond gezeigt haben sollen. Zum Schluss ging der Bond zum Spread von 40 BP an die Anleger und damit im Rahmen der Guidance. Die Anleihe wurde schließlich 3,5 Mrd. Dollar schwer. Ziel nach 15 Minuten erreichtVor dem Auftritt der EIB war noch eine andere Agency im Markt, und zwar die KfW. Sie entschied sich aber für den Euro und hier für eine vierjährige Laufzeit – abseits der Benchmark-Laufzeiten. Die KfW kann sich generell nicht über eine Nachfrageschwäche bei ihren Papieren beschweren, was auch bei diesem Titel wieder ablesbar war. Kommuniziert wurde in der Vermarktungsphase ein Spread von “im Bereich von minus 28 BP”. Nach gerade einmal 15 Minuten hatte der Förderriese bereits das Zielvolumen von 2 Mrd. Euro eingesackt. Die Orderbücher wurden beim Stand von mehr als 4,5 Mrd. Euro geschlossen. Das dürfte die Erwartungen diverser Marktteilnehmer übertroffen haben. Die KfW ließ den Investoren noch einen Spread von minus 31 BP auf das Ticket schreiben. Das Bondvolumen wurde mit 3 Mrd. Euro festgezurrt. BNP Paribas, Commerzbank und Goldman Sachs waren die Leads.