Ein Drittel der Anleger praktiziert Klimaschutz

Aber immerhin 63 Prozent legen nachhaltig an

Ein Drittel der Anleger praktiziert Klimaschutz

ku Frankfurt – Ungefähr zwei Drittel – nämlich 63 % – der institutionellen Anleger in Europa berücksichtigen bei ihren Anlageentscheidungen Nachhaltigkeitskriterien. Dies ist das Ergebnis einer Befragung von mehr als 800 institutionellen Investoren in zehn europäischen Ländern im Auftrag von Union Investment. Allerdings ist der Umfrage auch zu entnehmen, dass nur knapp ein Drittel der Investoren, nämlich 31 %, Klimaverbesserungsstrategien in ihre Anlageentscheidungen miteinbeziehen. Geografische UnterschiedeAllerdings fördert die Umfrage weitreichende geografische Unterschiede in der Fokussierung auf Nachhaltigkeitskriterien zutage. Bei Investoren aus den skandinavischen Ländern, die nachhaltige Investments in ihren Portfolios haben, machen diese immerhin 61 % ihrer gesamten Kapitalanlagen aus. Dies ist ein deutlich größerer Anteil als in den anderen europäischen Ländern. Es folgen die Niederlande mit einem Anteil von 53 %, Großbritannien mit 43 % und die Schweiz mit 38 %. Österreich mit 35 % und Deutschland mit lediglich 33 % sind insbesondere gegenüber Skandinavien deutlich abgeschlagen. Schlusslicht der Umfrage sind italienische Anleger mit einem Anteil von nachhaltigen Investments von lediglich 22 %.Nicht besonders positiv bewerten die Investoren ihren eigenen Wissensstand über nachhaltige Kapitalanlagen. Im Durchschnitt aller beteiligten Länder bescheinigen sich lediglich 18 % der Befragten einen sehr guten Kenntnisstand. Als besonders gut informiert empfinden sich britische Anleger, von denen immerhin 22 % ihr Know-how als sehr gut einstufen. In den Niederlanden tun dies 26 %, in Skandinavien trotz der weiten Verbreitung von nachhaltigen Anlagen aber lediglich 23 %. In Deutschland beurteilt nur jeder zehnte Investor seine Kenntnisse als sehr gut.Relativ kritisch werden die angebotenen nachhaltigen Anlageprodukte beurteilt. Lediglich 37 % der Investoren beurteilen diese als hilfreich. Während 44 % der Teilnehmer ihre Einstellung als neutral ansehen, hält sie mit 19 % rund ein Fünftel für nicht besonders hilfreich. Kritisiert wird dabei besonders die mangelnde Transparenz. Immerhin 42 % der Befragten nennen diesen Punkt, in Deutschland sind es gar 50 %. Auswirkung auf ÖlindustrieMehr als zwei Drittel der Investoren, nämlich 67 %, sind der Meinung, dass sich die von der Politik angestrebte Reduktion von Treibhausgasen auf die Kapitalmärkte auswirken wird. Auswirkungen werden vor allem für die Öl- und Gasindustrie, die Energieversorger und die Automobilhersteller vorhergesehen. Als Anlageklasse mit der größten Nachhaltigkeitswirkung gilt den institutionellen Anlegern mit 55 % der Nennungen die Aktie, gefolgt von alternativen Investments mit 45 % Zuspruch und Immobilien mit 44 %.