ARGENTINIENS UMSCHULDUNG

Ein Land im Griff der Geier

ck - Mit dem Streit um die Umschuldung Argentiniens tritt eine besondere und nicht gerade einen guten Ruf genießende Art von Hedgefonds ins Rampenlicht. Es geht um als "Vulture Funds" (Geierfonds) bezeichnete Investmentfonds, die Anleihen...

Ein Land im Griff der Geier

ck – Mit dem Streit um die Umschuldung Argentiniens tritt eine besondere und nicht gerade einen guten Ruf genießende Art von Hedgefonds ins Rampenlicht. Es geht um als “Vulture Funds” (Geierfonds) bezeichnete Investmentfonds, die Anleihen notleidender bzw. bankrotter Unternehmen und Staaten aufkaufen mit dem Ziel, diese später mit exorbitant hohem Profit zu versilbern.Im Fall Argentiniens wurden diese schon mal als “Leichenfledderer” verunglimpften Investoren wegen der Umschuldung des im Dezember 2001 pleitegegangenen Landes aktiv. Im Jahr 2005 begann eine Umschuldung, die mit einem Schuldenschnitt einherging. Bis zum 25. Februar 2005 wurde das Angebot der argentinischen Regierung von rund drei Vierteln der Gläubiger angenommen. Die Nichtannahme durch einen erklecklichen Anteil der Gläubiger rief dann die Geierfonds auf den Plan.Im Vordergrund steht der von Paul Singer gemanagte, zu Elliott Management gehörende Hedgefonds NML Capital. Er hat die überwiegende Mehrheit der von einem Teil der Gläubiger nicht zur Umschuldung eingereichten Anleihen zu einem Bruchteil des Nennwerts gekauft und vor einem New Yorker Gericht mit Erfolg die Rückzahlung zu 100 % eingefordert.Singer hat Argentinien aber nicht nur mit der vom Gericht angeordneten Auszahlung von rund 1,3 Mrd. Dollar, die das Land nun in die Pleite gestürzt hat, zugesetzt, sondern auch die Pfändungsoption genutzt. Bereits im Oktober 2012 besetzte der Hedgefonds NML Capital die Schlagzeilen der Weltpresse, als er die Beschlagnahmung der Libertad, eines Segelschulschiffs der argentinischen Marine, in einem ghanaischen Hafen erwirkte.