Ein schauriges Abbild
Im Schatten der Technologieaktien-Hausse fällt eine weitere Branche auf, deren Höhenflug jedoch nicht unbedingt begeistert. Anleger reißen sich um die Aktien von amerikanischen Schusswaffenherstellern, Vista Outdoor und Smith & Wesson haben seit Jahresbeginn um mehr als 170 % und knapp 200 % zugelegt. Hintergrund sind die nicht abreißenden Unruhen in den Vereinigten Staaten, ausgelöst durch die Tötung von Afroamerikanern durch Polizeibeamte. Sie sorgen für eine stark steigende Waffennachfrage, ein Zustand, der noch einige Wochen anhalten könnte, weil eine weitere Eskalation droht. Denn anstatt zu versuchen, die Lage zu deeskalieren, schüttet der US-Präsident noch Öl ins Feuer, mit dem zynischen Kalkül, dass die Unruhen in Kombination mit seiner Angstpropaganda seine Chancen erhöhen, in zwei Monaten wiedergewählt zu werden. Damit ist der Run der Anleger auf die Aktien der Schusswaffenhersteller durchaus nachvollziehbar. Vor allem aber ist er ein schauriges Abbild des derzeitigen Zustands der Vereinigten Staaten unter der “Führung” von Donald Trump. ck