Einigung im Atomstreit drückt Ölnotierungen
ck Frankfurt – Das vorläufige Abkommen im Atomstreit mit dem Iran hat den Ölpreis zum Wochenauftakt unter Druck gesetzt. Erwartungen, dass in absehbarer Zeit wieder iranisches Öl auf den weltweiten Ölmarkt fließt, ließen den Barrel-Preis der Nordseesorte Brent bis auf 108,05 Dollar sinken. Am Abend lag der Preis mit einem Abschlag von 0,6 % bei 110,43 Dollar.Zwar wurde ein Teil der Sanktionen gegen den Iran gelockert. Die den Ölexport betreffenden Sanktionen bleiben aber vorerst noch in Kraft. Allerdings wird die Begleichung offener Ölrechnungen schrittweise wieder erlaubt. So erklärten indische Raffinerien, dass sie ab der kommenden Woche bereit seien, Gelder für bereits ausgeliefertes Öl zu überweisen.”Durch den Kompromiss sinkt die geopolitische Risikoprämie”, so die Commerzbank. Gleichzeitig werde iranisches Öl für die asiatischen Käufer leichter verfügbar. Denn den europäischen Versicherern solle es künftig wieder erlaubt sein, Öllieferungen aus dem Iran abzusichern. Das Versicherungsverbot habe asiatischen Käufern die Einfuhr von Öl aus dem Iran erschwert. In der Folge der Lockerung könnten die Öllieferungen des Irans nach China, Indien, Südkorea und Japan wieder zunehmen, so das Institut. Dafür spreche auch, dass eine weitere Verschärfung der US-Ölsanktionen gegen den Iran, welche im US-Kongress diskutiert worden sei, vom Tisch sein dürfte. “Diese hätte für die genannten asiatischen Abnehmer eine weitere Kürzung der Öleinfuhren aus dem Iran bedeutet.” Die Ölsanktionen blieben dagegen größtenteils in Kraft, d. h., Europa werde auch weiterhin kein Öl aus dem Iran importieren. “Dies sollte einen stärkeren Preisrückgang vorerst verhindern.”