Einigung im Handelskrieg stützt Dax
ku Frankfurt – Die Anleger am europäischen Aktienmarkt haben am Montag mit Erleichterung darauf reagiert, dass sich die USA und China auf dem G20-Gipfeltreffen in Osaka auf eine deutliche Entschärfung ihres Handelsstreits geeinigt haben. Der Dax erreichte mit 12 620 Punkten ein Jahreshoch. Den Handel beendete er mit einem Aufschlag von 1,2 % auf 12 521 Punkte. Der Euro Stoxx 50 verbesserte sich um 0,7 % auf 3 498 Zähler. Erleichterung war auch an der Wall Street spürbar. Der wichtigste US-Benchmark-Index Standard & Poor’s 500 (S&P 500) erklomm mit 2 978 Punkten ein Allzeithoch.US-Präsident Donald Trump und der chinesische Präsident Xi Jinping haben sich darauf geeinigt, dass die USA zwar ihre bisherigen Strafzölle beibehalten, aber keine neuen mehr verhängen werden. Außerdem lockern die USA das Verbot, mit dem chinesischen Hochtechnologiekonzern Huawei Geschäfte zu machen. China verpflichtet sich, deutlich mehr amerikanische Agrarprodukte zu kaufen. Als Reaktion auf diesen Waffenstillstand zeigten sich diesseits und jenseits des Atlantiks insbesondere die Technologiewerte fest. Qualcomm kamen im frühen US-Handel um 2,5 % voran. Das Unternehmen ist der führende Hersteller von SOC (System on a Chip) für Smartphones und erzielt den überwiegenden Anteil seiner Erlöse in China. Die Aktie von Alphabet, der Muttergesellschaft von Google, verzeichnete einen Anstieg um 1,5 %. Würde Huawei ein eigenes Betriebssystem für Smartphones in Konkurrenz zu Android auf den Markt bringen, würde Google auf einen Schlag 800 Millionen Nutzer verlieren, wird befürchtet. Im Dax zeigten sich Infineon sehr fest mit einem Kursanstieg von 4,2 % auf 16,20 Euro, der sie an die Spitze des Index brachte. ASML kamen auf ein Plus von 3,2 % auf 189,36 Euro, während sich STMicroelectronics um 4,1 % auf 16,24 Euro verteuerten. Von der Entschärfung des Handelsstreits profitierten unter den deutschen Automobilwerten nur Volkswagen. Die Vorzugsaktie legte um 1,2 % auf 150 Euro zu.Schwach zeigten sich hingegen Lufthansa mit einem Minus von 0,6 % auf 14,98 Euro. Das Ölproduzentenkartell Opec und befreundete Länder wie Russland standen vor der Einigung auf eine Verlängerung ihrer Förderkürzungen, was zu einem deutlichen Anstieg der Treibstoffkosten der Fluggesellschaften führen könnte.Schaeffler gaben kräftig um 4,7 % auf 6,24 Euro nach. Der Zulieferer für die Automobilindustrie stellte ein schwächeres zweites Halbjahr in Aussicht, unter Verweis auf die schlechte Autokonjunktur in China und in Europa.