El Niño treibt Kaffeepreis an
Rohstoffe
El Niño treibt Kaffeepreis an
Robusta-Notierung klettert auf Rekordhoch – Goldman senkt Brent-Prognose
ku Frankfurt
Der Preis der preisgünstigen Kaffeesorte Robusta hat sich am Montag wieder in Richtung seines Allzeithochs bewegt, das er vor dem Wochenende erreicht hatte. Die Notierung kletterte um 1,4% auf 2.741 Dollar je Tonne. in der vergangenen Woche hatte die Notierung in der Spitze 2.742 Dollar erreicht, das höchste Niveau seit dem Beginn des Kontrakts vor 15 Jahren.
Händler verwiesen zur Erläuterung der Preisentwicklung auf das Wetterphänomen El Niño, dessen aktuelles Vorhandensein inzwischen von Meteorologen bestätigt wird. So hat das Climate Prediction Center der US National Oceanic and Atmosphäric Administration (NOAA) am vergangenen Donnerstag davon gesprochen, dass El Niño inzwischen Realität sei. Das Phänomen tritt in unregelmäßigen Abständen durchschnittlich alle vier Jahre auf und führt zu einer Veränderung von Meeresströmungen und damit von Wassertemperaturen und Niederschlagsmengen.
Aktuell wird für die wichtigen Anbauländer der Kaffeesorte Robusta, Vietnam und Indonesien, mit heißerem und trockeneren Wetter gerechnet. Hinzu kommt, dass die Nachfrage nach der günstigeren Kaffeesorte Robusta strukturell zugenommen hat, da wegen der hohen Inflation viele Kaffeeröster mehr Robusta beimischen, um die Verkaufspreise niedrig zu halten. Inzwischen wird davon gesprochen, dass es eine hohe internationale Nachfrage nach Robusta-Kaffee aus dem zweitgrößten Exportland Indonesien gebe, während Produzenten aus Vietnam bereits ausverkauft seien. Vor der Zinsentscheidung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve in der laufenden Woche ist der Ölpreis deutlich unter Druck geraten. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude sackte um 3,5% auf 72,18 Dollar ab. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate verbilligte sich sogar um 4% auf 67,34 Dollar.
Dazu trug auch bei, dass die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs die Prognose für den Brent-Ölpreis zum Jahresende ungewöhnlich stark von 95 Dollar je Barrel auf 86 Dollar zurückgenommen haben. Sie begründeten den ungewöhnlichen Schritt damit, dass sie nun davon ausgehen, dass höhere Exporte von denjenigen Anbietern, die von Sanktionen der USA betroffen sind, die Förderkürzungen Saudi-Arabiens und der Opec plus ausgleichen. Noch vor weniger als zwei Wochen hat sich Goldman Sachs bullish zur erwarteten Ölpreisentwicklung geäußert und gesagt, man rechne mit einer Rally beim Ölpreis. Derzeit versucht die US-Regierung, stark auf Markt und Anbieterländer einzuwirken, um den Ölpreis zu senken.