Emissionsflut drückt Staatsanleihen
ck Frankfurt – Angesichts einer Vielzahl staatlicher Emissionen in dieser Woche mit einem geschätzten Volumen von rund 35 Mrd. Euro haben die Staatsanleihen am Dienstag unter Druck gestanden. Die laufende Verzinsung der zehnjährigen Bundesanleihe stieg bis auf 0,25 % und lag zuletzt eine Stelle höher bei 0,23 %. Heute nimmt der Bund mit seiner neuen zehnjährigen Bundesanleihe 4 Mrd. Euro auf. Die Bundesbank teilte gestern mit, dass der Titel mit einem Kupon von 0,25 % ausgestattet wird. Belgien holt 6 Mrd. EuroNachdem Slowenien am Vortag 1,5 Mrd. Euro aufgenommen hatte, trat gestern u. a. der Bund mit einer Aufstockung der 2030 fälligen inflationsindexierten Anleihe mit dem Kupon von 0,50 % um 500 Mill. auf 12,55 Mrd. Euro auf. Dafür reichten 21 der 36 Mitglieder der Bietergruppe Bundesemissionen 47 Gebote für insgesamt 750 Mill. Euro ein. Zugeteilt wurden 398 Mill. Euro, 102 Mill. Euro wurden für die Marktpflege einbehalten. Das Gebots-Deckungs-Verhältnis lag bei 1,9 nach 1,4 bei der Vorgängerauktion im September 2018, die Durchschnittsrendite bei -0,83 % nach -0,97 %. Auf eine enorme Nachfrage stieß Belgien mit einer 10,5-jährigen Anleihe. Für die 6 Mrd. Euro schwere Transaktion sammelten sich in den Büchern der Konsorten Orders für mehr als 24 Mrd. Euro an. Nach ersten Vorstellungen um 10 Basispunkten (BP) über der Swap-Mitte wurde der Titel zu 8 BP über der Swap-Mitte platziert.Darüber hinaus nahmen gestern die Niederlande und Österreich am Kapitalmarkt 1,55 Mrd. und 1,6 Mrd. Euro auf. Portugal mandatierte eine 10,5-jährige Anleihe, Irland beauftragte ein Konsortium mit einer zehnjährigen Anleihe, die am Donnerstag, die rund 3 Mrd. Euro einspielen soll. In dieser Woche wird unter anderem noch Italien am Freitag voraussichtlich mehr als 5 Mrd. Euro am Kapitalmarkt aufnehmen. Als gestern Nachmittag durchsickerte, dass das Land u. a. in die 15-jährige Laufzeit gehen wird, stieg die Verzinsung der zehnjährigen Staatsanleihe auf ein Hoch von 2,99 %. Zuletzt lag sie 7,5 Stellen über Vortagsniveau bei 2,98 %.Die KfW nahm mit einer fünfjährigen 0,75-Prozent-Anleihe 5 Mrd. Euro auf. Dafür gingen Orders für mehr als 8,3 Mrd. Euro ein. Nach einer Vorgabe um 6 BP erfolgte die Platzierung zu 7 BP unter der Swap-Mitte. Die Helaba vergab die Mandate für öffentliche Pfandbriefe mit drei- und siebenjährigen Laufzeiten.Auf eine gute Nachfrage stieß die Zweitranchen-Emission der Allianz im Volumen von 1,5 Mrd. Euro. Für die gleich großen sieben- und elfjährigen Titel gingen Orders für knapp 3 Mrd. Euro ein, was eine Reduzierung der Aufschläge ermöglichte. So wurde die elfjährige Tranche nach ersten Vorstellungen von 80 BP zu 65 BP über der Swap-Mitte untergebracht.Spektakulär war eine Viertranchenemission von Orange. Mit 3-, 5,5- und 10-jährigen Anleihen nahm der Telekommunikation 3,15 Mrd. Euro auf. Dafür gingen Orders für rund 10,5 Mrd. Euro ein. Hinzu kam eine 13-jährige Tranche mit einem Volumen von 750 Mill. Pfund, für die Orders für rund 2 Mrd. Pfund eingingen. Der zehnjährige Titel wurde nach ersten Indikationen um 135 BP zu 120 BP über der Swap-Mitte untergebracht.