Pfandbriefmarkt

Emittenten setzen auf grüne Pfandbriefe

Immer mehr Emittenten setzen auf grüne Pfandbriefe. 8 Mrd. Euro von diesen Papieren sind bereits im Umlauf, hält der VDP fest.

Emittenten setzen auf grüne Pfandbriefe

kjo Frankfurt

Green Bonds finden auch in der Pfandbrief-Community immer mehr Anhänger. Somit steigt dann auch die Zahl der Emissionshäuser grüner Pfandbriefe. Im zurückliegenden halben Jahr hat sich die Anzahl der Emittenten grüner Pfandbriefe von drei auf sechs verdoppelt; neu hinzugekommen sind außerdem ING, Unicredit und Sparkasse Hannover, wird beim Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) festgehalten. Aktuell sind laut VDP grüne Pfandbriefe im Volumen von mehr als 8 Mrd. Euro im Umlauf, die Tendenz ist dabei steigend.

Die Dynamik auf Emissionsseite entspreche den steigenden Volumina nachhaltiger Finanzierungen auf Aktivseite. Grüne Pfandbriefe würden die Attraktivität des Refinanzierungsinstruments Pfandbrief mit dem Ziel, Nachhaltigkeitspotenziale des Immobiliensektors zu aktivieren, vereinen. Das Thema ESG sei für Pfandbriefemittenten spätestens seit dem Jahr 2015 – seit der Emission des ersten grünen Pfandbriefs durch Berlin Hyp – ein Thema. Der VDP unterstützt seine Mitgliedsinstitute, u. a. durch Mindeststandards für grüne und so­ziale Pfandbriefe, um dem Markt weiteren Schub zu verleihen und sinnvolle Orientierungshilfe für aktive wie potenzielle Emittenten sowie interessierte Investoren zu bieten, halten die VDP-Experten fest. Die Emittenten würden hohe Transparenzstandards verbindlich einhalten wie etwa Infos zu qualifizierenden Vermögenswerten in der Deckungsmasse, Green Bond Framework etc. Auch die Durchführung und Veröffentlichung eines jährlichen Impact Reportings gehört laut VDP dazu. Mindeststandards würden mit Blick auf die EU-Taxonomie aktuell überarbeitet.

Der Immobiliensektor steht laut VDP für etwa ein Drittel des CO2-Fußabdrucks. Hier wird ein hohes Einsparpotenzial gesehen. Banken würden ihren Beitrag leisten und die Einsparziele über konkrete Vorgaben unterstützen. Die EU-Taxonomie sei perspektivisch die Definition grüner Assets und bilde damit den Nukleus für weitere regulatorische Initiativen (z. B. EU Green Bond Standard). Bestimmte Anforderungen, vor allem „Do no significant harm“-Kriterien, seien aber aktuell mitunter schwer umsetzbar. Pfandbriefbanken er­schließen mit grünen Pfandbriefen neue Anlegerkreise. Emittenten müssen laut VDP den Investoren nachweisen, dass Nachhaltigkeit wesentlicher Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie ist und ihre Kreditrisikopolitik daran ausgerichtet ist.

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