ANLEIHEN

Enge Spannen bei Bundesanleihen

Von Fed-Protokoll und US-Daten gestützt - NRW bringt dreijährigen Dollar-Bond zu 22 Basispunkten

Enge Spannen bei Bundesanleihen

kjo Frankfurt – Im Bereich der Bundesanleihen sind am Donnerstag überwiegend enge Kursspannen zu beobachten gewesen. Infolge der Erholung an den chinesischen Aktienmärkten gaben die Notierungen der Bundestitel etwas nach. Nach der Flucht in Sicherheit, die insbesondere am Dienstag auftrat, nahmen manche Marktakteure auch Gewinne mit. Der Bund-Future mit September-Fälligkeit bewegte sich in der Spanne von 152,60 % bis 153,40 % und war abends bei 152,74 % mit 48 Ticks im Minus. Die zehnjährige Bund-Rendite, die am Vortag noch bei 0,68 % war, fiel im Verlauf leicht zurück, und zwar bis auf 0,67 %. Abends rentierte das Benchmarkpapier der Eurozone dann mit 0,73 %.Leichte Unterstützung bot dem Markt laut Akteuren das am Vorabend vorgelegte Protokoll der Fed-Zinssitzung vom 16./17. Juni. Dem zufolge warnen Fed-Mitglieder vor einer zu frühen Zinsanhebung in den USA. Es wurde gefordert, dass mehr Belege für ein stärkeres Wirtschaftswachstum vorliegen. Am Markt stellten sich mehr Akteure nun darauf ein, dass es vermutlich erst im Dezember zu der ersten Zinsanhebung in den USA seit der Finanzkrise kommt. Signale einer schwächeren US-Wirtschaft kamen von den wöchentlichen Arbeitsmarktdaten. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen in der vorigen Woche überraschend stark an. Es gab 297 000 Anträge. Erwartet wurden im Schnitt 275 000 Erstanträge. Hohe NeuemissionsprämieAm Primärmarkt schloss das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) den vortags eingeleiteten Auftritt im Dollar ab. Die ersten preislichen Überlegungen für das dreijährige Papier gingen in die Richtung eines Spread in den niedrigen zwanziger Basispunkten (BP). Später wurde dann eine Spread-Vorgabe von “im Bereich von 23 BP” ausgerufen. Die Anleger bekamen den Bond schließlich zum Spread von 22 BP. Das Orderbuch soll zum Schluss einen Stand von mehr als 1,6 Mrd. Dollar aufgewiesen haben. Es wurde am Markt vermutet, dass es sich um qualitativ höherwertige Orders gehandelt haben könnte. Beim Preis reichten Marktteilnehmer herum, dass es im Vergleich zu den ausstehenden Dollar-Bonds des Landes NRW eine hohe Neuemissionsprämie von mehr als 10 BP gegeben haben soll. Der Bond wurde 1,5 Mrd. Dollar schwer. Die Häuser Bank of America Merrill Lynch, Daiwa, HSBC und J. P. Morgan waren die Lead Managers. Das Land NRW wird von Fitch mit Triple-A benotet. Bei Moody’s und Standard & Poor’s kommt das Land auf eine Doppel-A-Bewertung.Des Weiteren ging die L-Bank an den Start. Sie trat im britischen Pfund auf und offerierte den Anlegern hier eine ebenfalls dreijährige Laufzeit. Das Papier ging zu einem Spread von 41 BP über den entsprechenden britischen Staatsanleihen an die Investoren. Der Bond kam im Volumen von 200 Mill. Pfund. Barclays, Credit Suisse, Royal Bank of Scotland und Standard Chartered waren die Leads. Die L-Bank ist mit einer Garantie des Landes Baden-Württemberg ausgestattet und hat ein Triple-A-Rating.