Entspannung im Jemen drückt Brent-Ölpreis

Saudis bieten Houthis Waffenstillstand an

Entspannung im Jemen drückt Brent-Ölpreis

ku Frankfurt – Einen Kursrutsch von rund 1 Dollar hat es am Freitag binnen weniger Sekunden beim Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude gegeben. Die Notierung stand den Vormittag über bei rund 62,60 Dollar je Barrel und am frühen Nachmittag bei rund 62 Dollar, um dann bis auf 60,77 Dollar abzusacken.Vertreter der jemenitischen Regierung sagten, dass Saudi-Arabien einen begrenzten Waffenstillstand in dem umkämpften Land angeboten habe. Bereits am Vortag hatten die Houthi-Rebellen der Miliz Ansar Allah einen einseitigen Waffenstillstand verkündet.Damit lässt der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman erstmals Bereitschaft zu einem Ende des von ihm im Jahr 2015 begonnenen und brutal geführten Jemen-Kriegs erkennen. Dies reduziert nach Ansicht von Analysten die geopolitische Risikoprämie im Ölpreis.Bin Salman reagiert offensichtlich auf die verheerenden Angriffe der Huthi-Miliz auf zwei zentrale Ölverarbeitungsanlagen, die das Saudi-Regime wirtschaftlich an den Rand des Abgrunds gebracht hatten. Die von den Saudis und den Vereinigten Arabischen Emiraten mit amerikanischer und britischer Unterstützung zur Verteidigung der von den Saudis eingesetzten Marionettenregierung entsandten Truppen hatten es nicht geschafft, trotz deutlich überlegener Ausrüstung die Houthis zu besiegen. Letztere hatten sich immer stärker militärisch durchgesetzt, wozu auch Waffenlieferungen aus dem Iran beitrugen. Mit neuentwickelten ballistischen Raketen und Drohnen haben sie es geschafft, den Krieg in das Königreich hineinzutragen, wobei die vom Öl abhängige Saudi-Wirtschaft nach Einschätzung von Beobachtern lohnende Ziele bietet, die kaum zu verteidigen sind.Allerdings ist noch unklar, ob es tatsächlich zu einem Ende des Kriegs kommt. Die Huthis dürften in Verhandlungen auf umfangreiche Reparationszahlungen für die von den Saudis komplett zerstörte zivile Infrastruktur des Jemen verlangen.