Finanzmärkte

Enttäuschte Zinshoffnung drückt Aktienmärkte

Der Dax musste am Donnerstag kräftige Abschläge hinnehmen. Spielverderber für die Märkte waren ein Notenbanker und ein sich zuspitzender Zollstreit.

Enttäuschte Zinshoffnung drückt Aktienmärkte

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Enttäuschte Zinshoffnung drückt Aktienmärkte

tom Frankfurt

Nachdem der Dax am Mittwoch noch kräftige Aufschläge verbuchen konnte, war am Donnerstag Katzenjammer angesagt. Spielverderber aus Sicht der Märkte war Fed-Chef Jerome Powell, der am Mittwochabend die Zinssenkungshoffnungen der Anleger in sich zusammenschrumpfen ließ. Obwohl die US-Verbraucherpreise im Mai etwas weniger stark als erwartet gestiegen waren, bleibt die Fed bei ihrer Hochzinspolitik. Powell ließ durchblicken, dass es kaum mehr als eine Zinssenkung in diesem Jahr geben wird. Da hatten sich die Märkte deutlich mehr erhofft. Entsprechend ging der Dax auf Talfahrt (−2% auf 18.266 Zähler). Auch MDax (−2,6% auf 26.075 Punkte) und Euro Stoxx 50 (−2% auf 4.933 Punkte) verbuchten kräftige Abschläge.

Besonders dick kam es am Donnerstag für die Autobranche, der neben den enttäuschten Zinssenkungshoffnungen auch noch der schwelende Zollstreit mit China zusetzte. Die EU-Kommission droht China mit europäischen Sonderzöllen auf chinesische Elektrofahrzeuge. Deutsche Autobauer hatten vor diesem Schritt gewarnt, befürchten sie doch Gegenmaßnahmen aus dem Reich der Mitte. Hinzu kommt, dass mittlerweile auch deutsche Hersteller Autos aus Fernost nach Europa importieren. Auch diese Einfuhren würden durch Zölle verteuert. Entsprechend mussten die deutschen Autobauer durch die Bank Verluste hinnehmen und notierten unter den schwächsten Werten des Tages. Im Dax verlor die Porsche Holding 5,8% auf 43 Euro. Auch Volkswagen (−3,5% auf 105,75 Euro), Porsche AG (−2,8% auf 70,36 Euro) und Continental (−3,6% auf 58,68 Euro) notierten schwächer.

Einen Lichtblick bot im SDax Heidelberger Druck (+5,6% auf 1,32 Euro): Nach zahlreichen Aufträgen auf der Fachmesse Drupa und einer Kaufempfehlung von M.M. Warburg beschleunigte die Aktie ihre Erholungsrally. Daneben kletterte die Aktie des BVB um 1,4% auf 3,56 Euro, nachdem der Champions-League-Finalist einen Trainerwechsel ankündigte.