EUROPÄISCHE AKTIEN

Erleichterung über Ruhe in Zypern

Massenansturm auf die Banken bleibt aus - Ganz leichte Gewinne beim Dax

Erleichterung über Ruhe in Zypern

ku Frankfurt – Mit Erleichterung haben die Anleger am europäischen Aktienmarkt darauf reagiert, dass es in Zypern nicht zu einem Sturm auf die Banken gekommen ist. Die Institute hatten erstmals seit der Vereinbarung des Rettungspakets für den Inselstaat wieder geöffnet, wobei es allerdings weitgehende Einschränkungen für die von den Bankkunden abhebbaren Beträge gibt. Für Kursimpulse sorgten die Ereignisse aber kaum: Der Dax kam lediglich um 0,1 % auf 7 795 Punkte voran. Der Euro Stoxx 50 als der Blue-Chip-Index der Eurozone rückte um 0,3 % auf 2 621 Zähler vor. Nach wie vor geschlossen blieb die zypriotische Börse. Stimmungsdämpfend wirkte sich aus, dass sich EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier in einem Interview dafür ausgesprochen hat, dass künftig bei Bankpleiten in der Eurozone Spareinlagen von mehr als 100 000 Euro zur Deckung der Finanzlöcher herangezogen werden sollen. Zudem hat die Ratingagentur Moody’s die Krisenstaaten Portugal und Irland für eine weitere Herabstufung vorgemerkt. Belastend wirkt auch, dass sich in Italien weiterhin eine Regierungsbildung nicht abzeichnet. Zweifel an Daimler-PrognoseIm Dax gehörten Daimler zu den größten Verlierern. Die Aktie des Automobilkonzerns verbilligte sich um 2 % auf 42,45 Euro. In einer Studie hatten die Analysten von Morgan Stanley zwar ihre Einstufung mit “Equalweight” beibehalten und das Kursziel von 53 Euro bestätigt. Sie fragten sich aber, ob die Gewinnprognosen des Konzerns angesichts der Schwäche des europäischen Pkw- und Lkw-Marktes noch realistisch sind. Insbesondere die überraschende Schwäche des nordeuropäischen Marktes könne die Flexibilität bei den Unternehmensprognosen nehmen, merkten die Morgan-Stanley-Experten an. Schwach zeigten sich auch BMW, die am Donnerstag 2,6 % auf 67,31 Euro einbüßten. Gerüchte um Alfa RomeoVolkswagen -Vorzüge gaben um 0,4 % auf 155 Euro nach. Am Markt gab es Gerüchte, dass der Konzern mit Fiat über eine Übernahme der Sportwagentochter Alfa Romeo durch die zum VW-Konzern gehörende Audi verhandele. Ein Sprecher von Audi dementierte die Meldung, die ein US-Automagazin aufgebracht hatte, jedoch. VW war bereits mehrfach Interesse an Alfa Romeo nachgesagt worden. Zu Volkswagen gehört der italienische Luxussportwagenhersteller Lamborghini. Fiat benötigt zusätzliche Finanzmittel, um den US-Autohersteller Chrysler komplett übernehmen zu können und Zugriff auf dessen Liquiditätspool zu erlangen. Allerdings hat Fiat-Chef Marchionne einen Alfa-Romeo-Verkauf bisher ausgeschlossen. Teures MinenprojektIn London ermäßigten sich die Titel des Minenkonzerns Antofagasta 4 % auf 10,12 Pfund. Das Unternehmen will den Bau der Kupfermine Antucoya fortsetzen. Im Dezember hatte der Konzern das Projekt noch gestoppt, um die steigenden Kosten näher unter die Lupe zu nehmen. Man habe nun größere Planungssicherheit, hieß es von Antofagasta, es seien auch einige Verträge neu ausgehandelt worden. Das Projekt soll nun 1,9 Mrd. Dollar kosten, bislang war von 1,7 Mrd. Dollar die Rede gewesen. Damit wäre die Mine eine der kapitalintensivsten in der gesamten weltweiten Branche.Die Aktie des britischen Konzerns Johnson Matthey profitierte von einem Zukauf durch das Unternehmen. Der Titel verteuerte sich um 2,2 % auf 23,02 Pfund. Der weltgrößte Hersteller von Katalysatoren übernimmt für 107 Mill. Pfund das schwedische Spezialchemieunternehmen Formox. Formox liefert Katalysatoren für die Produktion der Chemikalie Formaldehyd und plant auch dafür geeignete Anlagen.