Erneuter Ansturm auf Bond der EU
kjo Frankfurt
Die Europäische Union (EU) hat offenkundig keinerlei Platzierungsschwierigkeiten an den europäischen Bondprimärmärkten. Das stellte der Emittent gestern einmal mehr unter Beweis. Und die EU muss auch nicht mit Social Bonds vorstellig werden, um bei den Anlegern punkten zu können. Die EU brachte ihren ersten Bond zur Finanzierung des Corona-Wiederaufbaufonds und konnte sich vor Zeichnungswünschen kaum retten. Das Wiederaufbaupaket Next Generation Europe (NGEU) soll die Mitgliedstaaten unterstützen, sich von der Covid-19-Krise in den kommenden Jahren zu erholen. Es ist gestern der erste Bond gewesen, der im Rahmen dieses Programms emittiert wurde. Es folgen weitere Anleihen.
Die EU brachte einen bis 2031 laufenden Bond. Er ging zu einem Spread von minus 2 Basispunkten an die Anleger. Die Lead Managers generierten ein Orderbuch von mehr als 142 Mrd. Euro und lagen damit praktisch auf ihrem selbst erreichten Rekordniveau des vorigen Jahres. Seinerzeit bekam die EU für den Sure-Bond zur Finanzierung der Kurzarbeiterprogramme in der EU Orders für mehr als 145 Mrd. Euro zusammen. Der Bond gestern wurde 20 Mrd. Euro schwer. Es ist laut Handelsangaben eine der größten Transaktionen überhaupt.
In den Reihen der Staaten war auch der Bund aktiv. Die Bundesschatzanweisungen wurden um 5 auf nun 11 Mrd. Euro aufgestockt. Es gab eine leichte Unterdeckung, wie an Bietungen über 4,833 Mrd. Euro abzulesen war. Die Deutsche Finanzagentur teilte Papiere im Umfang von 4,068 Mrd. Euro zu. Die Anleger bekamen den Titel zu einer durchschnittlichen Rendite von –0,68%. Titel für 932 Mill. Euro gingen in die Marktpflegequote.