Erwartung steigender Preise stützt Schwedenkrone
sts Frankfurt – Die schwedische Krone und der australische Dollar erfreuten sich am Donnerstag der größten Beliebtheit unter den Hauptwährungen. Während die Schwedenkrone von der Erwartung einer wieder anziehenden Inflation profitierte, stieg der “Aussi” in Reaktion auf unerwartet starke australische Arbeitsmarktdaten für Oktober.Die Riksbank in Stockholm kämpft wie andere Notenbanken auch mit einem deflatorischen Risiko und hat deshalb kürzlich ihre Geldpolitik weiter gelockert, was die Krone unter Druck setzte. Nun zeichnen sich wieder steigende Preise ab, was am Donnerstag für eine festere Krone sorgte. Für einen Euro mussten nur noch 9,2921 skr gezahlt werden, das waren 0,4 % weniger als am Vortag. Nachdem die Inflationsrate in Schweden im Oktober wie vom Konsens erwartet bei 0,1 % gelegen hatte, schürte Riksbank-Chef Stefan Ingves Hoffnungen auf ein weiteres Anziehen der Preise in dem skandinavischen Land. Ingves zufolge hat das sehr niedrige Zinsniveau in Schweden – der Leitzins liegt bei – 0,35 % – zu einer relativ starken wirtschaftlichen Aktivität mit einem stabilen Wachstum und einer zurückgehenden Arbeitslosigkeit beigetragen. Außerdem habe die Inflation wieder angezogen. Es gelte, mit weiterhin niedrigen Zinsen das Anziehen der Inflation zu unterstützen, so der Notenbank-Chef.Auf der Gewinnerseite unter den Hauptwährungen befand sich neben der Schwedenkrone der australische Dollar. Er verteuerte sich um 0,6 % auf 0,7102 Dollar. Marktteilnehmer führten den Kursanstieg auf den Arbeitsmarktbericht für Oktober zurück. Im Vormonat entstanden in Australien fast 59 000 neue Stellen, davon zwei Drittel in Vollzeit, und die Arbeitslosenquote sank auf 5,9 %. “Auch wenn diese außerordentlich guten Daten eine Chance auf Revision haben, senden sie hoffnungsvolle Signale, dass sich die Wirtschaft stabilisiert”, kommentierte Antje Praefcke, Analystin bei der Commerzbank. Eine merkliche Aufwertung des Austral-Dollar werde die Notenbank allerdings nicht tolerieren, denn diese könnte den Inflationsausblick gefährden. “Deshalb ließ sie sich Anfang November auch die Tür für eine weitere Zinssenkung offen, sollte sich der Inflationsausblick wieder verschlechtern.”Unter Verkaufsdruck geriet hingegen die norwegische Krone, der Euro stieg um 0,9 % auf 9,3277 nkr. Die Notenbank in Oslo, die Norges Bank, hatte in einem Bericht vor Verlusten der im Land tätigen Banken gewarnt. “Der Fall des Ölpreises hat den Wachstumsausblick eingetrübt und die Unsicherheit im Hinblick auf die weitere Entwicklung der norwegischen Volkswirtschaft erhöht”, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht zur Finanzstabilität. “Das hat die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass es zu Risikoaufschlägen bei den Banken-Finanzierung oder einer Verschiebung des Sentiments am Immobilienmarkt kommt, was einen Abschwung auslösen und zu Verlusten bei den Banken führen kann.”Der Euro notierte 0,2 % höher bei 1,0768 Dollar, nachdem Fed-Chefin Janet Yellen in einer Rede keinerlei Bezug auf den Konjunkturausblick oder die Fed-Politik nahm.