"Es ist noch zu früh, um zu vorsichtig zu sein"

Citi Private Bank hält Märkte für zu pessimistisch

"Es ist noch zu früh, um zu vorsichtig zu sein"

hip London – Die Strategen der Citi Private Bank haben vor allzu großem Pessimismus gewarnt, was die Entwicklung an den Finanzmärkten angeht. Er glaube, dass eine zu starke Wachstumsverlangsamung eingepreist worden sei, sagte David Bailin, Global Head of Investments, vor Journalisten in London. Die Expansion der Weltwirtschaft werde sich zwar abschwächen, aber das Wachstum werde immer noch über 3 % liegen. Die Vereinigten Staaten dürften etwas mehr liefern, allerdings werde es nicht erneut zu Steuersenkungen wie 2018 kommen.Für 2019 rechnet die Privatbanksparte der US-Großbank für den MSCI Global und den S & P 500 in Dollar mit einer Gesamtrendite von jeweils 7 %. Für den Euro Stoxx 600 haben die Anlageexperten “mindestens” 8 % angesetzt. Anleihen (Global Aggregate) dürften dagegen aus ihrer Sicht lediglich 1 % abwerfen. “Es wird kein Umfeld sein, in dem die Liquidität von den Zentralbanken die Preise aller Assets um den gleichen Betrag anheben wird”, sagte Jeffrey Sacks, EMEA Head of Investment Strategy. Er rechne damit, dass die Volatilität zunehmen werde. Aktien aus Kerneuropa ziehe er sonstigen europäischen Dividendentiteln vor. Die Bewertungen seien sowohl im absoluten als auch im relativen Vergleich attraktiv, Anleihen dagegen “extrem teuer”. Von den Investment-Grade-Anleihen lieferten 70 % eine Rendite von weniger als 1 %. Bei 30 % der Staatsanleihen sei sie negativ. Er rechne damit, dass Gelder aus Anleihen abgezogen und in Aktien investiert werden. Der Euro könne gegen den Dollar etwas aufwerten. “Es ist noch zu früh, um zu vorsichtig zu sein”, sagte Sacks. Zu den Risiken zählten die Gefahr, dass sich die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China auf das weltweite Wachstum auswirken könnten, Verwerfungen in Italien und ein ungeordneter Brexit.”Es ist wirklich wichtig, einen Großteil der Rhetorik und der Marktstimmung zu ignorieren”, sagte er zum Thema Brexit. Kurzfristig orientierte Anleger sollten bei allen Investments einen kurzfristigen Ansatz verfolgen. Die unteren Enden der Spannen, innerhalb derer sich britische Aktien und das Pfund bewegten, seien gefährdet. Wer langfristig investieren wolle, solle in Tranchen kaufen und mit der nächsten Tranche warten, bis der Deal zwischen London und Brüssel ratifiziert sei. Zu den aussichtsreichsten Aktienmärkten gehören aus Sicht der Citi Private Bank im kommenden Jahr in Europa Frankreich (erwartetes EPS-Wachstum: 9,4 %) und die Schweiz (11,1 %), in Asien China (13,4 %) und Japan (3,8 %) sowie Brasilien (17,5 %).