ESG-Transparenz für alle Fonds
wbr Frankfurt – Der Markt für nachhaltige Investments wächst, immer mehr ESG-Produkte werden angeboten. Während “grüne” Investments schon viele spezielle Informationen bieten, werden künftig auch konventionelle Fonds nachhaltige Daten publizieren müssen. Die neue EU-Offenlegungsverordnung, die im März 2021 in Kraft tritt, zwingt Fondsgesellschaften zu mehr Transparenz beim Thema Nachhaltigkeit (ESG).”Künftig müssen wir sagen, dieser Index oder jenes Mandat beinhaltet keinerlei ESG-Kriterien. Das wird zu einem Dialog mit den Investoren führen. Der Kunde kann dann sagen: Das ist mir egal. Oder neu nachdenken”, sagt Carlo Funk, ESG-Experte bei State Street Global Advisors (SSGA). Die neue Offenlegungsverordnung betrifft nicht nur ESG-Produkte, sondern die gesamte Palette eines Anbieters. “Im MSCI World Index sind ca. 1 600 Firmen enthalten. Hier braucht man schon Zugang zu einer breiten Palette an relevanten Daten, um dezidierte Aussagen zu allen Unternehmen treffen zu können”, so Funk.”Die neue Offenlegungsverordnung der EU zu ESG ist ein ganz großes Thema für die Branche. Betroffen ist die gesamte Wertschöpfungskette im Assetmanagement. Das ist vielen nicht bewusst”, gibt ESG-Spezialist Funk zu bedenken und weist darauf hin, dass der Termin für das Inkrafttreten knapp ist. “Es ist nicht einfach, die ganzen Anforderungen zu erfüllen, zumal viele Dinge im Detail noch nicht final geklärt sind. Zum Beispiel die Frage, ob Corporates offenlegen müssen, wie sie dazu beitragen, die Klimaziele von Paris zu erreichen.”