kjo Luxemburg – Der Rettungsschirm ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus) der Eurozone steht offenbar kurz vor seinem Anleihedebüt im Dollar. “Momentan sondieren wir den Markt sehr genau, um zu sehen, ob die Bedingungen am Markt für einen Auftritt mit unserem Erstlingswerk im Greenback passend sind”, sagt Kalin Anev Janse, der im Management Board des ESM unter anderem die Refinanzierungsaktivitäten und die Kreditvergabe verantwortet, im Interview der Börsen-Zeitung.”Das Feedback seitens der Investoren war ausgesprochen positiv. Das ist auf verschiedene Gründe zurückzuführen. Viele Investoren streben nach Diversifikation. Deshalb halten sie auch nach einem neuen Debüt-Bond Ausschau”, sagt Anev Janse. Auf der Roadshow konnten die Euro-Retter auch neue Investorenkreise für sich erschließen, die ihre Gelder bislang im Dollar und nicht im Euro anlegen. Anev Janse verweist in diesem Zusammenhang auf Zentralbanken im Nahen Osten, Lateinamerika oder Asien, die nun dazustoßen könnten. Der Auftritt am Dollar-Markt soll keine einmalige Angelegenheit bleiben. Anev Janse will regelmäßig am Dollar-Bondmarkt vorstellig werden. Im Blick hat er jetzt das kurze bis mittlere Laufzeitenende. “Wir wollen damit beginnen, eine kleine Kurve im Dollar aufzubauen, und zwar in den Standardlaufzeiten von zwei, drei und fünf Jahren”, sagt er. Diesem strategischen Ansatz folgend will der Funding-Chef des ESM eine feste Größe im Dollar-Markt werden. “Generell sehen wir uns als einen strategischen Emittenten im Dollar-Markt, der eine bestimmte Mindestpräsenz im Markt pro Jahr haben wird. Das sind für uns ein bis zwei Benchmarks von jeweils 2 bis 3 Mrd. Dollar im Jahr”, sagt er. “Es könnten mehr Emissionen werden, wenn entsprechende Kostenvorteile zu erzielen sind”, ergänzt er.—– Interview Seite 13