Eurex stößt in Märkte für Devisen und Zinsswaps vor

Kontrakte stehen in Konkurrenz zur CME

Eurex stößt in Märkte für Devisen und Zinsswaps vor

sts Frankfurt – Die Eurex expandiert mit neuen Kontrakten auf die Währungs- und Zinsmärkte und greift damit ihren Konkurrenten CME an. Während die Frankfurter Terminbörse Futures und Optionen auf Devisen im zweiten Anlauf ab 7. Juli anbieten will, sollen die Zinsderivate ab September zur Verfügung stehen. Dies gab die Tochter der Deutschen Börse am Dienstag bekannt.Das Unternehmen will von gestiegenen Handelsvolumen am Devisenmarkt und dem Beharren der Regulierer auf mehr Transparenz profitieren. Der tägliche Umsatz an den Devisenmärkten betrug laut der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich im April 5,3 Billionen Dollar. Davon entfielen, so die Eurex, durchschnittlich nur 3 % auf börsengehandelte Derivate. Der überwiegende Teil des Devisenhandels werde noch immer ohne Einschaltung von Börsen im sogenannten OTC-Handel abgewickelt. Wichtigste Währung ist der Dollar, der in 87 % aller Währungsgeschäfte eingebunden ist.Die Eurex will mit Futures und Optionen auf insgesamt sechs Währungspaare starten. Neben Euro-Dollar sind dies die Paritäten Euro-Franken, Euro-Pfund, Pfund-Dollar, Pfund-Franken und Dollar-Franken. “Es gibt Pläne zur Ausweitung des Angebotes. Dabei wird der japanische Yen eine der wichtigsten zu ergänzenden Währungen sein”, sagte Mehtap Dinc, die im Eurex-Vorstand für die Produktentwicklung verantwortlich ist. Die Futures und Optionen sind physisch lieferbar, die Optionen werden nach europäischem Stil ausgestaltet, das heißt, der Inhaber darf nur am Ende der festgelegten Zeit sein Recht ausüben. Die Eurex, die den Start der Devisenkontrakte im vergangenen Herbst verschoben hatte, tritt in direkte Konkurrenz mit dem Chicagoer Börsenbetreiber CME. Dessen Europa-Tochter startete mit 30 Devisen-Futures. Als Hauptunterschied zu den CME-Kontrakten bezeichnete Dinc deren Orientierung an tatsächlich erfolgten Markttransaktionen. Die CME bietet auch Kontrakte auf den Renminbi sowie verschiedene Schwellenländer-Währungen an.Im Bereich Zinsderivate wird die Eurex wohl ebenfalls in Konkurrenz mit der europäischen CME-Tochter treten, die entsprechende Pläne hegt. Die Frankfurter wollen im September startbereit sein mit auf Euro lautenden Swap-Kontrakten. “Die neuen Marktbedingungen schaffen eine Möglichkeit für standardisierte, börsengehandelte Zinsswap-Derivate”, erklärte die Eurex. “Mehrere Banken haben bereits Interesse am Market Making signalisiert.”Die Terminbörse bietet ab 1. September börsengehandelte, physisch lieferbare Euro-Swap-Futures an. Bei Zinsswaps tauschen Marktteilnehmer Zinszahlungen bilateral aus, in der Regel wird ein fixer gegen einen variablen Kupon getauscht. Die Kontrakte basieren auf in Euro denominierten Zinsswaps mit Laufzeiten von zwei, fünf, zehn und 30 Jahren sowie festen Zinskupons. Bei Fälligkeit der Futures-Kontrakte kommt es zur Lieferung eines standardisierten in Euro denominierten Zinsswaps mit entsprechender Laufzeit und Zinskupon gegen einen variablen Sechs-Monats-Euribor-Satz.Am 10. September soll ein Geldmarkt-Derivat folgen. Der Futures-Kontrakt wird auf Zinssätzen von kurzfristigen Repo-Transaktionen des regulierten GC Pooling-Marktplatzes beruhen.