Euro fällt auf Neun-Jahres-Tief - Angst vor "Grexit" erfasst Märkte

Dax stürzt um 3 Prozent ab - Ölpreis beschleunigt Abwärtsbewegung dramatisch

Euro fällt auf Neun-Jahres-Tief - Angst vor "Grexit" erfasst Märkte

ku Frankfurt – Die Angst vor einem Ausstieg oder Rauswurf Griechenlands aus der Eurozone (“Grexit”) hat am Montag für Turbulenzen an den europäischen Finanzmärkten gesorgt. Der Euro fiel auf den tiefsten Stand seit neun Jahren. Er sackte bis auf 1,1861 Dollar ab, um sich später wieder leicht auf 1,19325 Dollar zu erholen. Unter starken Druck geriet auch der Dax. Der Index sackte um 3 % auf 9 473 Punkte ab. Für eine Verschlechterung der Stimmung sorgte dabei, dass der Index unter die 200-Tage-Durchschnittslinie fiel. Der Euro Stoxx 50 gab sogar um 3,7 % auf 3 023 Zähler nach.Damit scheinen sich Hoffnungen nicht zu erfüllen, dass selbst ein Ausschluss Griechenlands aus der Eurozone von den Märkten mittlerweile nur mehr mit einem Achselzucken quittiert werden könnte. Nun sieht es eher danach aus, dass ein solcher “Grexit” die Krise an den Märkten wieder aufleben lassen könnte. In Griechenland wird am 25. Januar ein neues Parlament gewählt, wobei es Umfragen zufolge danach aussieht, dass die Linkspartei Syriza stärkste Kraft wird. Syriza und ihr Chef Alexis Tsipras lehnen die harten Sparauflagen der Troika ab und streben einen Schuldenschnitt an.Für Verunsicherung an den Märkten haben Berichte vom Wochenende gesorgt, gemäß denen die Bundesregierung ein Ausscheiden Griechenlands aus der Währungsunion inzwischen für möglich und verkraftbar hält. Angeblich soll die Regierung einen Euro-Austritt für den Fall einer Regierungsübernahme durch den Syriza-Chef und eine Aufgabe des Athener Sparkurses für nahezu unausweichlich erachten.Stärkere Verluste als Frankfurt verzeichneten andere europäische Börse. So stürzte der Athener Leitindex Athens General um 5,6 % ab. Der Mailänder FTSE Mib gab um 4,9 % nach, und der spanische Ibex 35 büßte 3,5 % ein.Der Ölpreis hat seine Abwärtsbewegung am Montag dramatisch beschleunigt. Die führende Nordseesorte Brent Crude büßte 6 % auf 52,66 Dollar je Barrel (159 Liter) ein. Händler sprachen von einer Ausverkaufsstimmung am Markt.Anleger schichteten Mittel in den Dollarraum um. Der Dollar-Index, der die Performance des Greenback gegen sechs Partnerwährungen misst, ist am Montag auf ein Niveau geklettert, das es zuletzt vor neun Jahren gegeben hat. Innerhalb der Eurozone flüchteten sich die Marktakteure in Qualität. So erreichte die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen mit 0,492 % ein Allzeittief. Peripherieanleihen gerieten durch die Entwicklung in Griechenland unter Druck. So stieg die zehnjährige Rendite Griechenlands, am Freitag zuletzt bei 9,54 %, bis auf 9,71 % an.—– Nebenstehender Kommentar- Bericht Seite 5- Marktberichte Seite 14