Euro fällt zeitweise unter 1,35 Dollar
gbe Frankfurt – Spekulationen über einen negativen Einlagenzins in der Eurozone haben die Gemeinschaftswährung zum Wochenstart einmal mehr belastet. Der Euro geriet gestern im späten Handel nach einem bereits schwachen Tagesverlauf weiter unter Druck und fiel dabei unter die Marke von 1,35 Dollar. Abends kostete die Valuta dann wieder 1,3503 Dollar.Ardo Hansson, Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), hatte zuvor erklärt, die Notenbank sei bereit, die Zinsen weiter zu senken, und technisch auf eine Senkung des Einlagensatzes in den negativen Bereich vorbereitet. Das waren streng genommen zwar keine Neuigkeiten, weil EZB-Chef Mario Draghi bereits im Frühjahr angekündigt hatte, die Währungshüter bereiteten sich technisch auf einen negativen Einlagenzins vor. Dünne LiquiditätDa Marktteilnehmer derzeit aber äußerst nervös auf Aussagen von EZB-Bankern reagieren und die Liquidität zum Jahresende darüber hinaus bereits abnimmt, haben derartige Aussagen gegenwärtig einen vergleichsweise großen Markteinfluss. Am Nachmittag fiel der Euro bis auf 1,3490 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,3514 Dollar festgesetzt.Gleichzeitig profitierte der Dollar von schwachen Konjunkturdaten, die eine baldige Reduzierung der monatlichen Anleihenkäufe der US-Notenbank aus Sicht der Marktteilnehmer unwahrscheinlicher machen: Die jüngsten Daten zum Verkauf von US-Eigenheimen aus Bestand im Oktober haben mit – 0,6 % zum fünften Mal in Folge einen Rückgang angezeigt. Von Bloomberg befragte Ökonomen hatten hingegen mit einem Zuwachs von 1 % gerechnet.Unterdessen war der Yen eine gefragte Währung. Im späten Handel rückte die Valuta 0,1 % vor und notierte bei 137,31 Yen je Euro. Zum Dollar blieb sie unter Druck und gab 0,4 % auf 101,71 Yen je Dollar nach.