Euro-Geldmarktsätze fallen auf Rekordtiefs
gb Frankfurt – Die Geldmarktsätze der Eurozone haben nach der Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) ungewöhnlich deutlich nachgegeben und sind auf historische Tiefs gefallen. Der Drei-Monats-Euribor, die am meisten beachtete Frist der Interbankensätze für Euroland, wurde zum Fixing am Freitagvormittag mit 0,549 % nach 0,641 % festgestellt.Die Euribor-Sätze, die täglich für die Laufzeiten eine Woche bis ein Jahr ermittelt werden, zeichnen die Zinsentwicklung im Euroraum immer mit. Normalerweise bewegen sich die Sätze aber nur in kleinen Schritten von zehntel Basispunkten oder maximal einzelner Basispunkte. Dass sich die Geldmarktsätze von einem Fixing zum nächsten um teils gut 9 Basispunkte bewegen, wurde in den vergangenen Jahren nur selten beobachtet. Der Wochen-Euribor fiel auf 0,208 % von 0,313 %, und die Monatsfrist verbilligte sich auf 0,255 % von 0,362 %. Der Sechs-Monats-Euribor sank auf 0,831% von 0,920 % und der Jahres-Euribor auf 1,118 % von 1,202 %.Die EZB hatte am Donnerstag alle drei Leitzinsen um 25 Basispunkte auf jeweils historische Tiefstände gesenkt. Der Einlagensatz, der bislang mit 0,25 % am Geldmarkt einen Boden stellte, wurde damit auf null gesetzt. Geldmarktteilnehmer zeigten sich irritiert, einige hatten damit gerechnet, dass die Rate für die Einlagefazilität im positiven Bereich bleibt. Analysten schätzen, dass der Referenzsatz für Tagesgeld Eonia bald auf 0,15 % fallen wird. Am Freitag wurde dieser mit 0,329 % nach 0,331 % ermittelt.