Euro klettert erstmals seit Juni über 1,05 Dollar
xaw Frankfurt
Die Aussicht auf weniger starke Zinserhöhungen in den USA hat die Weltleitwährung am Donnerstag unter Druck gesetzt. Der gegen einen Korb aus sechs anderen Industrieländerdevisen gewichtete Dollar-Index gab bis zum Abend um 0,9% nach. Der Euro kletterte im Gegenzug erstmals seit Juni über die Marke von 1,05 Dollar und notierte später mit einem Plus von 0,9% auf 1,0496 Dollar.
Im Fokus standen dabei insbesondere Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell, der am Mittwochabend Signale für einen weniger restriktiven Kurs der Federal Reserve gegeben hatte. Analysten rechnen für die Dezember-Sitzung der Währungshüter nun mit einer Zinserhöhung um 50 Basispunkte, nachdem die Fed ihren Leitsatz zuvor viermal in Folge um 75 Basispunkte angehoben hatte.
Auch schwächere Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten lassen die Investoren auf eine vorsichtigere Gangart der Zentralbank spekulieren. So rutschte der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Chain Management für das verarbeitende Gewerbe auf 49 Punkte ab und signalisiert somit nun eine Rezession im Sektor.
Unterdessen half die Hoffnung auf einen weniger kontraktiven Fed-Kurs und einen nachlassenden Liquiditätsdruck auch den Kursen am Kryptomarkt. Die führende Cyberdevise Bitcoin, zuletzt durch den Kollaps der Kryptobörse FTX gebeutelt, legte bis auf 17211 Dollar zu, am Abend notierte sie noch mit einem leichten Plus von 0,5% auf 16961 Dollar.