Euro legt gegenüber dem Dollar kräftig zu
kjo Frankfurt – Der Euro hat zur Wochenmitte an die Kursanstiege vom Vortag anknüpfen und weiter zulegen können. Zum einen stimulierten die Hoffnungen auf eine Lösung im griechischen Schuldenstreit die Gemeinschaftswährung. Zum anderen litt der Dollar unter schwachen Wachstumszahlen. Denn im ersten Quartal war die US-Wirtschaft nur noch mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 0,2 % gewachsen, was deutlich unter den Schätzungen von 1 % lag. Der Euro nahm gleich zwei Marken, und zwar die bei 1,10 und 1,11 Dollar. Er wurde abends mit 1,1176 Dollar bezahlt und war damit 1,8 % fester als am Vortag. Das Tageshoch wurde im späten Geschäft mit 1,1187 Dollar gesehen.Im Tagesverlauf legte der Euro bereits zu. Die Anleger setzten wie bereits am Dienstag auf eine Einigung im Schuldenstreit Griechenlands mit seinen internationalen Geldgebern. Genährt wurden diese Hoffnungen durch Berichte, dass die Griechen ein Reformgesetz vorlegen wollen. Es hieß, die griechische Regierung stehe offenbar kurz davor, einen Gesetzentwurf mit geplanten Reformen zu präsentieren. Es wurde damit gerechnet, dass dieser noch im Verlauf des Tages kommt. Der Entwurf sollte aber keine größeren Zugeständnisse gegenüber den Euro-Partnern und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über das hinaus enthalten, was bereits mit diesen diskutiert worden sei. Eine abgestimmte Reformliste ist eine entscheidende Voraussetzung, um benötigte Hilfszahlungen an Griechenland von 7,2 Mrd. Euro freizugeben. Das Land muss im Mai rund 1 Mrd. Euro an Kreditrückzahlungen an den IWF leisten.Im Blick hatten die Anleger aber auch die Tagung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed. Die Ergebnisse der geldpolitischen Beratungen sollten am Abend bekannt gegeben werden. Die Anleger erhofften sich weitere Hinweise auf den Zeitpunkt der ersten Zinsanhebung seit der Finanzkrise. Nach den jüngst schwachen Daten rechneten viele Akteure mit einer Verschiebung dieser Zinserhöhung. Nachdem auch die Wachstumszahlen schwach ausfielen, wurde einer Zinserhöhung im Juni eine noch geringere Wahrscheinlichkeit als zuvor eingeräumt.