Euro markiert höchsten Stand seit Juni
xaw Frankfurt
Der Euro ist gegenüber dem Dollar zum Auftakt der neuen Börsenwoche auf den höchsten Stand seit Ende Juni geklettert. In der Spitze notierte die Gemeinschaftswährung auf 1,0496 Dollar, am Abend wurde sie dann allerdings mit einem leichten Minus von 0,2% zu 1,0381 Dollar gehandelt.
Zunächst profitierte der Euro von Äußerungen aus der Europäischen Zentralbank. So stellte Notenbankpräsidentin Christine Lagarde vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments weitere Leitzinserhöhungen in Aussicht. Der niederländische Zentralbankchef Klaas Knot betonte zuvor, die europäischen Währungshüter müssten sich noch für einen längeren Zeitraum darauf konzentrieren, die Preisstabilität wiederherzustellen.
Allerdings war der Greenback im späten Handel wieder als sicherer Hafen gefragt, der gegen ein Korb aus sechs anderen Industrieländerwährungen gewichtete Dollar-Index legte um 0,3% zu. Dabei machte sich die Nervosität der Devisenmarktteilnehmer angesichts der angespannten Lage in China bemerkbar. Sowohl die Proteste gegen die Corona-Restriktionen in der Volksrepublik als auch US-Sanktionen gegen chinesische Technologieunternehmen lasten nach Ansicht der DekaBank auf der Risikofreude der Investoren.
Die allgemeine Unsicherheit an den Finanzmärkten machte sich auch im Digital-Assets-Segment bemerkbar, das infolge der Insolvenz der Kryptobörse FTX ohnehin unter starkem Druck steht. Die führende Cyberdevise Bitcoin hielt sich im Verlauf nur knapp über der Marke von 16000 Dollar. Kleinere Digitalwährungen wie Solana verzeichneten zeitweise Rücksetzer von über 10%.
Unter Investoren hält sich die Sorge, dass die FTX-Insolvenz den gesamten Markt für digitale Anlagen zum Einsturz bringt, da die Kryptobörse und ihr Gründer Sam Bankman-Fried eng mit dem restlichen Segment verflochten sind. So stellte die im Sommer noch durch FTX-Kredite gestützte Lending-Plattform BlockFi am Montag einen Antrag auf Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts.
Der prominente Portfoliomanager Mark Mobius sagt angesichts der Verwerfungen in der Kryptobranche einen Bitcoin-Absturz bis auf 10000 Dollar voraus. Momentan seien Investitionen in Digital Assets gefährlich. Allerdings sei es durchaus beeindruckend, dass Bitcoin angesichts der aktuellen Marktturbulenzen noch nicht stärker eingebrochen sei.