Euro rutscht auf Drei-Monats-Tief
kra Frankfurt – Der Euro ist zur Wochenmitte im europäischen Handel unter Druck geraten. Notierte die Valuta im asiatischen Geschäft noch sehr stabil oberhalb von 1,3040 Dollar, rutschte sie ab dem Vormittag in mehreren Stufen ab. Zeitweise wurden für den Euro nur noch 1,2922 Dollar bezahlt, weniger waren es zuletzt Mitte Dezember des Vorjahres. Bis zum Abend stabilisierte sich die Notiz dann auf 1,2956 Dollar.Marktteilnehmer begründeten die Entwicklung in erster Linie damit, dass Italien bei den Auktionen von Staatsanleihen mit Laufzeiten zwischen drei und 15 Jahren das Maximalziel jenseits von 7 Mrd. Euro verfehlte und den Investoren zugleich höhere Zinsen bieten musste als zuletzt. Nach den Parlamentswahlen von Ende Februar haben es die Parteien in Rom immer noch nicht geschafft, eine Regierung zu bilden. Dies schafft Verunsicherung, weil der notwendige Reformkurs in Frage steht. Zudem hatte die Ratingagentur Fitch die Bonitätsnote Italiens in der Vorwoche auf “BBB+” gesenkt.Zusätzliche Unterstützung zog der Dollar aus der am Mittag veröffentlichten US-Einzelhandelsstatistik für Februar. Danach stiegen die Umsätze im Vergleich zum Vormonat um 1,1 % und somit mehr als doppelt so stark wie erwartet.Der ungarische Forint stand derweil unverändert unter Druck. In der Spitze mussten Anleger für einen Euro bereits 307,45 Forint bezahlen und damit so viel wie zuletzt vor 14 Monaten. Investoren fürchten, dass der neue Zentralbankchef György Matolcsy über eine aggressive Lockerungspolitik den Forint weiter schwächen könnte. Der ehemalige Wirtschaftsminister hatte die seit dem Herbst laufende Abwertung des Forint jüngst beschleunigt, als er nach seiner Ernennung zum neuen Zentralbankchef durch Ministerpräsident Viktor Orbán gleich zwei Notenbanker entmachtete, die als unabhängig galten. Daraufhin trennten sich viele internationale Investoren von ihren Forint-Positionen.Bei dem wöchentlichen Dollar-Tender der Europäischen Zentralbank gab es keine Nachfrage. Die Terminsätze notierten kaum verändert: Der Drei-Monats-Euribor stand bei 0,203 % etwas höher. Der Tagesgeldreferenzsatz Eonia notierte unverändert zum Vortag bei 0,068 %.