Euro scheitert an der Marke von 1,18 Dollar
wbr Frankfurt – Der Kurs des Euro ist am Dienstag im Tagesverlauf an der Marke von 1,18 Dollar abgeprallt. Bis zum Abend fiel die Gemeinschaftswährung wieder zurück und wurde zuletzt mit 1,1770 Dollar gehandelt. Der Euro hatte im Juli eine ungewöhnlich starke Rally hingelegt und war innerhalb von drei Wochen von 1,1281 auf 1,1846 Dollar gestiegen.Die guten Werte der jüngsten Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone und in den USA konnten weder den Euro noch den Dollar unterstützen. Die Konjunkturdaten weisen darauf hin, dass sich das verarbeitende Gewerbe in allen großen Euro-Ländern wieder auf Wachstumskurs befindet, und signalisieren eine deutlich bessere Stimmung unter den Unternehmen und Dienstleistern. Die Analysten der Helaba weisen zudem darauf hin, dass sich an der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank auf absehbare Zeit nichts ändern werde.Weiterhin dominiert das Covid-19-Geschehen den Markt, nachdem zuletzt auch in Europa die Infektionszahlen wieder angezogen hatten. Marktteilnehmer sehen die steigenden Sorgen angesichts der Pandemie als Hauptgrund dafür, dass der Euro nach seinem jüngsten Höhenflug wieder unter Druck geraten ist. “Wenn nun weltweit die Infektionszahlen wieder anziehen und überall wieder Einschränkungen in irgendeiner Form auftauchen, dann sitzen die Währungen wieder alle im selben Boot”, schreibt die Commerzbank. Trotz allem blieben Argumente gegen den Dollar, wie beispielsweise die expansive Geldpolitik oder die neue Unsicherheit rund um die Präsidentschaftswahlen, bestehen. Die Analysten glauben, dass der Markt mit der Marke von knapp 1,19 Dollar vorerst das Hoch im Euro gesehen haben könnte.Das britische Pfund ist gegenüber dem Dollar weiter zurückgefallen. Steigende Covid-19-Zahlen auf der Insel und Befürchtungen, dass es im Worst Case in London zu einem erneuten Lockdown kommen könnte, belasten die Währung. Am Dienstag verlor das Pfund 0,1 % auf 1,3060 Dollar.