Euro steigt auf höchsten Stand seit Juli
dm Frankfurt – Am Devisenmarkt ist am Donnerstag der Dollar unter Druck geraten. Der Dollar-Index, der die Entwicklung des Greenbacks gegenüber sechs Industrieländerwährungen spiegelt, verlor 0,6 % auf 93,99 Punkte und sank damit auf den niedrigsten Stand seit Ende Juli. Am Markt wurde auf reduzierte Zinsanhebungsfantasie verwiesen. In der nächsten Woche trifft die US-Notenbank ihre nächste Zinsentscheidung. Allgemein erwartet wird eine Anhebung des Leitzinses um 25 Basispunkte und danach ein weiterer Zinsschritt bis Ende 2018. Andererseits berichtete Bloomberg, China plane für die meisten Handelspartner die Senkung von Zöllen auf Importprodukte. Dies wurde dahingehend interpretiert, dass die USA davon nicht profitieren werden, sehr wohl aber etwa Europa. Der Euro zog gegenüber dem Dollar um 0,7 % auf 1,1754 an, was dem höchsten Stand seit Juli entspricht.Der chinesische Premier Li Keqiang hatte erklärt, es werde keine Abwertung der chinesischen Währung geben. Der Yuan hat sich gegenüber dem Dollar kaum verändert gezeigt, doch mussten für einen Euro 8,0559 Yuan und damit 0,7 % mehr als am Vortag bezahlt werden.Fester tendierte das britische Pfund. Im späten Handel mussten für einen Euro 0,8863 Pfund und damit 0,2 % weniger als am Vortag bezahlt werden. Dazu hat der überraschende Anstieg der Absatzzahlen im britischen Einzelhandel im August beigetragen. Demgegenüber sah es auf dem inoffiziellen EU-Gipfel in Salzburg nicht danach aus, dass eine baldige Annäherung zwischen der Europäischen Union und Großbritannien in den Brexit-Verhandlungen zu erwarten wäre. Die britische Premierministerin Theresa May hat ein neues Referendum über den Brexit zudem ausgeschlossen.Trotz festgefahrener Verhandlungen zwischen den USA und Kanada über ein neues Freihandelsabkommen tendierte der kanadische Dollar gegenüber dem Dollar leicht fester, was aber vor allem auf die Schwäche des Greenbacks zurückzuführen war. Für den Loonie mussten zuletzt 1,2930 bezahlt werden und damit 0,4% weniger als am Vortag.Die Rücknahme der Wachstumsprognose für 2019 auf 2,3 % statt wie bisher 5,5 % durch die türkische Regierung hat die türkische Lira belastet. Im späten Handel mussten für einen Euro 7,3376 Lira und damit 0,3 % mehr bezahlt werden.