GELDMARKT UND DEVISEN

Euro zeitweise unter 1,30 Dollar

Gemeinschaftswährung fällt auf Zweimonatstief

Euro zeitweise unter 1,30 Dollar

ku Frankfurt – Die zunehmenden Sorgen der Anleger um den Zustand der Mitglieder der Europäischen Union und insbesondere die wieder über 6 % gestiegene Rendite zehnjähriger spanischer Staatsanleihen hat den Euro am Montag unter Druck gesetzt. Vor allem gegenüber Währungen, die als sicherer Hafen gelten, gab die europäische Devise spürbar nach. Gegenüber dem Greenback ist die Gemeinschaftswährung im Tagesverlauf auf 1,2993 Dollar gefallen, damit auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten. Bis zum Abend erholte sich der Euro allerdings wieder ein wenig: Die Gemeinschaftswährung ging dann mit 1,3087 Dollar wieder oberhalb der Marke von 1,30 Dollar um.Auch gegenüber der japanischen Devise wurde beim Euro mit 104,66 Yen ein Zweimonatstief verzeichnet. Noch schwächer zeigte sich der Euro gegenüber dem britischen Pfund. Mit 82,10 Pence markierte die Gemeinschaftswährung den niedrigsten Stand seit September 2010.Analysten zeigten sich besorgt. Auch an den kommenden Handelstagen sei mit Verlusten des Euro zu rechnen. Marktteilnehmer würden sich mit Blick auf die für den Donnerstag vorgesehene nächste Auktion spanischer Staatsanleihen zurückhalten. Am heutigen Dienstag will das südeuropäische Land zudem Geldmarktpapiere am Markt unterbringen. Die meisten Analysten gehen allerdings nicht davon aus, dass der Euro regelrecht abstürzt. Sie rechnen stattdessen damit, dass es spätestens bei Niveaus von 1,28 bis 1,27 Euro zahlreiche Unterstützungskäufe geben wird.Die wieder deutlich zunehmende Risikoscheu der Anleger ließ Japans Währung auch gegenüber den Devisen anderer Länder steigen. So ist der Greenback mit 80,44 Yen auf den niedrigsten Stand seit mehr als sechs Wochen gefallen.Unter dem Eindruck der immensen Liquiditätsspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) der vergangenen Monate ist der Dreimonats-Euribor als der wichtigste Interbanken-Zinssatz der Eurozone auf ein 21-Monats-Tief abgesackt. Der Zinssatz für die unbesicherten Ausleihungen unter Kreditinstituten ist auf 0,75 % zurückgegangen, nach 0,753 % am Freitag.Deutlich angestiegen sind die Summen, die europäische Kreditinstitute bei der EZB über Nacht geparkt haben. Sie stiegen von zuvor 705,625 Mrd. Euro auf 742,825 Mrd. Euro. Für den EZB-Wochentender erwarten die Geldmarkthändler von 25 Banken laut einer Reuters-Umfrage im Mittel eine Zuteilung von 55 Mrd. Euro nach zuvor 75 Mrd.