Euroland schöpft etwas Hoffnung
ks/kjo Frankfurt – Entgegen den Erwartungen von Volkswirten ist die Konjunktur der Eurozone im Oktober nicht noch ein Stück näher an eine Stagnation oder gar ein Schrumpfen gerutscht. Der Einkaufsmanagerindex für die Produktion der Industrie und des Dienstleistungssektors rückte vielmehr im Vergleich zum September um 0,2 auf saisonbereinigt 52,2 Punkte nach oben und entfernte sich damit wieder etwas von der 50-Punkte-Marke, unterhalb derer ein Rückgang des Outputs angezeigt wird. Dies teilte das Forschungsunternehmen Markit in einer vorläufigen Auswertung seiner jüngsten Umfrage unter rund 5 000 Betrieben im Euroraum mit.Der Oktober-Wert des Einkaufsmanagerindex markiert trotz des leichten Anziehens das zweitniedrigste Niveau in diesem Jahr und liegt auch unter dem Durchschnittswert des dritten Quartals, wie Markit herausstreicht. Die Auftragsbestände schrumpften so zügig wie zuletzt im Juni 2013, und erstmals seit knapp einem Jahr bauten die Unternehmen per saldo Beschäftigte ab.Während Frankreich tiefer in den rezessiven Bereich sank, beschleunigte sich den nationalen Umfrageergebnissen zufolge das Wirtschaftswachstum in Deutschland wieder etwas. Auch in den anderen Euro-Ländern kam es zum Teil zu einer leichten Wachstumsbelebung.An Europas Aktienmärkten kamen die Daten gut an. Der Dax kletterte in der Spitze bis auf 9 068 Zähler und lag zum Schluss bei 9 047 Punkten mit 1,2 % im Plus. Verhalten fielen die Reaktionen an den Rentenmärkten aus. Die Bundestitel fielen zwar ins Minus, allerdings hielten sich die Kursrückgänge in Grenzen. Denn Markit-Chefökonom Chris Williamson sieht auch die Gefahr eines erneuten Abschwungs für die Eurozone. Damit würden weitere Maßnahmen der Europäischen Zentralbank wahrscheinlicher. Das begrenzte die Verluste bei den Bundestiteln.—– Nebenstehender Kommentar- Berichte Seiten 7 und 18