ETF-Markt

Europa hinkt am ETF-Markt den USA hinterher

Der europäische ETF-Markt hinkt dem US-ETF-Markt hinterher, und zwar drei bis fünf Jahre. Das stellt HANetf fest. Aber Europa wird aufholen, so die Prognose.

Europa hinkt am ETF-Markt den USA hinterher

Europa hinkt am ETF-Markt
den USA hinterher

Segment bietet aber großes Wachstumspotenzial

kjo Frankfurt

Der Markt für ETF-Investments in Europa hinkt mit einem angelegten Vermögen von 1,5 Bill. Dollar den rund 7 Bill. Dollar, die in den USA in dieser Assetklasse investiert sind, deutlich hinterher. Das zeigt eine Untersuchung von HANetf. Entsprechend groß sei das Wachstumspotenzial in Europa. Laut der Unternehmensberatung EY soll der europäische ETF-Markt bis zum Jahr 2030 ein Volumen von mehr als 3 Bill. Dollar erreichen. "Die US-Vermögensverwalter wollen diese Chance nutzen und suchen nach Möglichkeiten, um in den europäischen Markt einzusteigen", heißt es. Das ist die zentrale Erkenntnis einer Roadshow, die HANetf gemeinsam mit LSE, VettaFi, Tidal, J.P. Morgan und A&L Goodbody in den USA durchgeführt hat. Dabei trafen sie mehr als 100 Vermögensverwalter.

Insgesamt liege der europäische ETF-Markt rund drei bis fünf Jahre hinter der Entwicklung des US-Marktes. "Institutionelle Investoren machen auf unserem Kontinent einen großen Teil der ETF-Käufer aus. Das Interesse von Kleinanlegern nimmt aber unter anderem aufgrund der Einführung von Sparplänen zu." Das gelte beispielsweise für Deutschland: Der Vermögensverwalter Blackrock stellte fest, dass vergangenes Jahr hierzulande 4,9 Millionen Anleger diese Form des Kapitalaufbaus nutzten. Bis 2026 sollen es 20 Millionen sein.

Steuerliche Vorteile

Das rasante Wachstum börsengehandelter Fonds in den USA wird laut HANetf häufig auf die im Vergleich zu Investmentfonds bevorzugte steuerliche Behandlung zurückgeführt. Weniger bekannt sei jedoch, dass in Irland domizilierte börsengehandelte Fonds Steuervorteile beim Halten von US-Aktien haben. Ausschüttungen von in Irland domizilierten Ucits-ETFs unterliegen nicht der Quellensteuer. Die Anleger erhalten die Ausschüttung brutto. HANetf geht aber davon aus, dass der Kontinent aufholen wird. Der Wachstumstrend ist fast identisch, so die Einschätzung der Experten.

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