Aktienmärkte

Quintet-Stratege sieht drei Treiber für Aktienrally

Aktienstratege Marc Decker von der Merck-Finck-Mutter Quintet erklärt im Interview der Börsen-Zeitung, warum die Märkte durchaus noch weiterlaufen können. Decker sieht einen „sich selbst nährenden Aufschwung“.

Quintet-Stratege sieht drei Treiber für Aktienrally

KI nur ein Treiber der Aktienrally

Quintet-Stratege setzt auch auf Healthcare und Energie

tom Frankfurt

Zuletzt schwächelten die europäischen Aktienmärkte etwas, dennoch befinden sie sich noch immer im Rally-Modus und notieren aktuell nur wenig unter ihren Höchstständen. Aktienstratege Marc Decker von der Merck-Finck-Mutter Quintet erklärt im Interview der Börsen-Zeitung, dass die Märkte durchaus noch weiterlaufen können. Decker sieht einen „sich selbst nährenden Aufschwung“. Hinzu komme natürlich der zugrunde liegende Megatrend: Das Zauberwort für die Rally lautet KI. Die Entwicklung bei künstlicher Intelligenz stehe erst ganz am Anfang. „Das ist eine Zäsur, und dieser Megatrend wird in fast alle Lebensbereiche eindringen. Deshalb ist weiter mit massiver Unterstützung der irgendwie davon profitierenden Unternehmen zu rechnen“, erklärt Decker.

Neben KI hat der Experte bei seinem Aktienmarktausblick noch zwei weitere spannende Bereiche ausgemacht, auf die sich der Fokus der Anleger richten dürfte. Decker nennt hier den Sektor Healthcare, besonders Elderly Care, also die Versorgung alter Menschen. Außerdem bewertet der Merck-Finck-Mann Versorger als attraktiv und aussichtsreich. Die Papiere von Stromproduzenten legten zuletzt eine durchwachsene Bilanz an den Aktienmärkten hin, doch Decker ist überzeugt, dass sich das ändern wird: „Denn auch hier haben wir einen Megatrend: den massiven Bedarf an Strom – mit der Elektrifizierung der Fahrzeugflotten einerseits, aber auch mit KI und den Data Centern andererseits“, begründet der Aktienstratege seine Einschätzung.

Zweifel äußert Decker dagegen am Verbrennerverbot, das die EU-Kommission beschlossen hat. „Wenn man die Schadstoffbilanz von Elektrofahrzeugen mit klassischen Verbrennerfahrzeugen vergleicht, dann sieht sie für E-Autos nur dann besser aus, wenn sie mit grünem Strom fahren“, erläutert er. Zuletzt war das eigentlich bereits abgehakte Thema auch von der Politik wieder deutlich kontroverser diskutiert worden.

Nach der jüngsten Leitzinssenkung der EZB geht Decker von zwei weiteren Zinssenkungen im Jahr 2024 in Europa aus. Skeptischer zeigt sich der Experte mit Blick auf die Fed.

Interview Seite 4